: Doch Castor mußte unten bleiben
■ Aktion von Robin Wood gegen Atommüll-Transporte
Die Idee der Umweltschützer war gut, die Polizei aber ließ sich nur eine Stunde lang foppen: Getarnt als Mitarbeiter einer Baufirma, versuchten Aktivisten von Robin Wood gestern, auf dem Brandenburger Tor ein großes gelbes Modell eines Atommüll-Transportbehälters (Castor) aufzustellen. Auf einem 20 Meter langen Transparent hieß es: „Atommüll auch hier?“ Die Aktion wurde nach mehr als einer Stunde abgebrochen, nachdem die Polizei die Umweltschützer daran gehindert hatte, das Castor-Modell auf dem Tor zu installieren. Von der Polizei wurden die Personalien der Beteiligten aufgenommen.
Robin-Wood-Sprecher Jürgen Siebert erklärte, das Brandenburger Tor, das noch immer ein Symbol für ungelöste Probleme zwischen Ost und West sei, werde damit auch zum Symbol der ungelösten Problematik der Kernenergienutzung. Im Vorfeld des 10. Jahrestages der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl solle die Aktion zeigen, daß die Probleme der Atomenergie nicht auf einen Ort beschränkt sind. Der Super-GAU von Tschernobyl habe vor Augen geführt, welche Gefahren von den Atomkraftwerken in Ost und West ausgehen können. Robin Wood forderte erneut einen sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie. taz/ADN
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen