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Verhaftung vor UN-Visite

■ 30 Ogoni in Nigeria festgenommen

Lagos (dpa) – Vor dem Besuch einer UN-Untersuchungskommission im Ogoni-Land in Nigeria sind nach Angaben dortiger Menschenrechtsgruppen mindestens dreißig Menschen verhaftet worden. Das Militärregime in Lagos habe eine Einschüchterungskampagne gestartet, um während des Aufenthalts der UN-Experten für Ruhe zu sorgen, heißt es in einem der UN-Kommission zugespielten Schreiben von Ogoni-Vertretern. Darin bitten die Ogoni um besonderen Schutz während des dreitägigen Besuchs der UN-Mission in ihrem Gebiet.

Das UN-Team will im Ogoni- Land die Umstände des Schnellgerichtsverfahrens untersuchen, das der Hinrichtung von neun Ogoni, darunter des Schriftstellers Ken Saro-Wiwa, im vergangenen November vorausgegangen war. Die neun hatten an der Spitze des Kampfes der Ogoni für ihre Rechte in ihrem vom Ölkonzern Shell ausgebeuteteten Stammland gestanden.

In dem der UN-Mission übermittelten Dokument erklärt einer der Ogoni-Führer, ihm sei mit Konsequenzen gedroht worden, falls es zu einer Demonstration komme. Daraufhin habe er seine Anhänger aufgefordert, während des Aufenthaltes des UN-Teams zu Hause zu bleiben. Die Militärbehörden wiesen die Vorwürfe zurück. Ein Sprecher erklärte, es habe keine Verhaftungen gegeben. Allerdings werde jeder, der während des Aufenthaltes des UN-Teams „Verwirrung“ stifte, gemäß den Gesetzen behandelt.

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