: Wie in Amerika
■ Wirtschaftssenator will Kapital für Existenzgründungen besorgen
„Ein bißchen wie in Amerika“ wünscht es sich Hamburgs Wirtschaftssenator Erhard Rittershaus auch hierzulande. Dortselbst verortet er Pioniergeist und Risikobereitschaft. Und eben diese fehle den hiesigen Kreditinstituten, wenn es darum geht, jungen Unternehmen in der Wachstumsphase genügend Kapital zur Verfügung zu stellen.
Er selbst stehe aber in Verbindung mit allen großen Banken, erklärte Rittershaus gestern vor der Presse, um seinem Ziel einer eigenständigen „Hamburger Initiative für die Beschaffung von Risikokapital“ näherzukommen. Eine solche Initiative könne dann die H.E.I. ergänzen – die „Hamburger Initiative für Existenzgründungen und Innovationen“, die seit rund zwei Jahren existenzgründungswillige Menschen berät und unterstützt.
Während in großen Unternehmen Stelle gestrichen werden, entstünden in kleinen und mittleren Betrieben neue Arbeitsplätze, so Rittershaus. Für einen „erfolgreichen wirtschaftlichen Strukturwandel“ komme den Existenzgründungen daher eine zentrale Rolle zu. Dies sei eine weltweite Entwicklung, bestätigte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Jürgen Hogeforster. Eine neu gegründete Firma im Handwerk schaffe binnen eines Jahres vier bis fünf neue Arbeitsplätze. Die ihnen häufig attestierten schlechten Überlebenschancen träfen nicht zu; wenn Beratungs- und Weiterbildungsangebote genutzt werden, überlebten 80 Prozent der neuen Existenzen auch das für sie besonders verflixte dritte Jahr.
Die H.E.I. hat bislang 2500 Interessierte beraten und 650 Scheckhefte für Weiterbildungsangebote ausgegeben. Eine Neuauflage ist geplant. Stefanie Winter
Eine Existenzgründungs- und Betriebsnachfolgebörse will die Wirtschaftsbehörde auf der 3. Nordeuropäischen Handwerks-Hanse vom 8. bis 14. Mai in Hamburg gemeinsam mit den Kammern, der H.E.I. und der Bürgschaftsgemeinschaft durchführen.
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