: Das subjektive Sicherheitsgefühl liegt neben dem Trend
■ Wrocklage: Acht Prozent Rückgang bei (registrierten) Straftaten / Die Devise heißt „Sparen und Präsenz“
Hamburgs neuer Innensenator Hartmuth Wrocklage konnte auf seiner ersten Amts-Pressekonferenz gleich Positives präsentieren: Die registrierten Straftaten sind im vorigen Jahr in Hamburg mit 260.416 Fällen um über acht Prozent zurückgegangen. Damit erreicht die Kriminalitätsrate den niedrigsten Stand seit sieben Jahren. Dennoch schmerzt den Senator eines: Trotz des positiven Trends nimmt das subjektive Sicherheitsgefühl weiter ab.
Vor allem im Bereich Diebstahl konnte die Polizei einen drastischen Rückgang verzeichnen. So nahm die Zahl der Wohnungseinbrüche um 22,5 Prozent, Autoaufbrüche um 22 Prozent, der Autoklau um 14,6 Prozent ab. Raubdelikte verringerten sich um ganze 23,9 Prozent, der Handtaschendiebstahl um ganze 42,6 Prozent. Erfreuliches auch im Bereich der Sexualdelikte: So nahm die Zahl Vergewaltigungen zumindest um 14,6 Prozent ab.
Dennoch gibt's auch Negatives: So verzeichnete die Polizei 1994 bei Mord und Totschlag einen Anstieg von 15 Fällen und bei den Vermögensdelikten (Betrug, Fälschung) um 59,9 Prozent. An der Spitze: der Scheck und Kreditkarten-Betrug.
Trotz der Sparmaßnahmen hofft Wrocklage, daß die Polizei ihre Arbeit erfolgreich fortsetzen kann. Wrocklage: „Wer das Glück hat, Polizeifunk zu hören, weiß, mit welch Engagement und Einsatzwillen die BeamtInnen ihren Dienst versehen.“ Die Sparmaßnahmen sollen vor allem durch Umstrukturierungen ausgeglichen werden. Motto: „Sparen und Präsenz.“ So hat die Polizeiführung vor zwei Tagen beschlossen, die Zivilfahndergruppen in den Direktionen aufzulösen und die BeamtInnen direkt den Revieren anzugliedern. kva
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