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Der diskrete Charme der Privatliquidation

Kleiner Ausflug in die Abteilung „Da staunt kein Facharzt, aber der Laie wundert sich“ – und mag je nach eigener Einkommensgruppe vor Neid erblassen. Das Einkommen von UKE-Ärzten, zusammengestellt auf Grundlage der Antwort des Senats auf eine Anfrage der GAL-Fraktion vom Januar 1994.

Fängt ganz sanft an: Nach den Angaben des Senats liegt das durchschnittliche Einkommen eines der damals 69 UKE-Abteilungsdirektoren bei 127.000 Mark jährlich, das eines Oberarztes bei 108.000 Mark. Sämtliche Abteilungsdirektoren haben darüber hinaus das Recht der sogenannten Privatliquidation, soll heißen Privatpatienten gegen Cash an der Uni-Klinik zu behandeln. Das gleiche gilt für 69 weitere Ärzte, zumeist Oberärzte. Von diesen Ärzten verdienen 79 jährlich bis zu 250.000 Mark zusätzlich durch Privatliquidation, 49 zwischen 250.000 und einer Million Mark sowie sechs zwischen einer und fünf Millionen Mark (Erhebungszeitraum: UKE-Geschäftsjahr 1992).

Begründung dafür, daß Hamburg als Arbeitgeber diesen Zusatzverdienst zuläßt: „Zweck des eingeräumten Liquidationsrechts ist es, einem begrenzten Kreis hochqualifizierter Ärzte zusätzliche Einnahmen zu ermöglichen, um gegenüber den Einkommensverhältnissen niedergelassener Ärzte sowie konkurrierender Krankenhäuser konkurrenzfähig zu bleiben.“

Uli Exner

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