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Lokalkoloratur

Er hatte nur noch einen Wunsch: „Bloß weg hier, so schnell wie möglich.“ Keine Sekunde wollte er länger bleiben. Am liebsten wäre er direkt zum Flughafen gefahren und sofort nach Hause gereist. Michael Stich aus Elmshorn konnte nicht fassen, was geschehen war – und es schon gar nicht erklären. „Ich war schlecht, und er hat alles getroffen“, mehr hatte er nicht verstanden. Die Niederlage gegen den Tschechen Karel Novacek bei den Australian Open in Melbourne war so unerwartet, daß sie Schleswig-Holsteins besten Tennisspieler völlig unerwartet traf, an diesem schwarzen Freitag, an dem alles schieflief. Mit 5:7, 2:6 und 4:6 hatte er vergeigt und war verzweifelt: „Ich konnte überhaupt nicht hart servieren. Und mein zweiter Aufschlag fiel mit einer Geschwindigkeit von indiskutablen 135 Stundenkilometern ins Feld“, erklärte er. Novacek nutzte das genauso gnadenlos aus, wie Stich es getan hätte, wenn er... Aber soweit war es nicht gekommen, denn „der Karel hat die Bälle immer dahin gespielt, wo er sie hinhaben wollte“, trauerte Stich einem Phänomen nach, über das er sich gefreut hätte, wenn er... Doch so blieb ihm nur die Frage: „Was soll man da machen?“ Nicht verzweifeln, Michi. Oder, wie es Siegfried Lenz formuliert hat: „Merk's Dir, lern' was draus, und sag's den andern“. smv

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