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„Um die Leute zu warnen“

■ Theodor Haubach: SchülerInnen ehren ein NS-Opfer, dessen Namen ihre Schule trägt Von Fritz Gleiß

Der Aufsatz eines Schülers war es, der 1965 den Direktor der Haupt- und Realschule an der Altonaer Haubachstraße 55 darauf brachte, sich für seine Schule den Namen des Reichsbanner-Kämpfers Theodor Haubach zu wünschen. Lehrer- und Elternkonferenz stimmten einmütig zu. Zum 50. Todestag von Haubach veranstaltet „Theo's Team“ an dieser Schule am Montag um 18.30 Uhr eine Gedenkveranstaltung mit Ausstellung, kurzen Lesungen und einem Vortrag des Lüneburger Historikers Prof. Stegmann.

„Theo's Team“ ist eine siebenköpfige Projektgruppe türkischer und deutscher SchülerInnen der zehnten Klasse, die sich seit einem halben Jahr mit Haubach beschäftigt. Besonders Spaß gemacht hat Gruppensprecher Dirk die historische Recherche. Im Hamburger Staatsarchiv habe man die SchülerInnen zwar auflaufen lassen, ansonsten aber seien sie mit ihren Nachforschungen bis ins Bundesarchiv vorgedrungen.

Theodor Haubach, Ende der zwanziger Jahre Bürgerschaftsabgeordneter der SPD und Redakteur des Hamburger Echos, war 48 Jahre alt, als er am 23. Januar 1945 in Plötzensee wegen seiner Mitgliedschaft im Kreisauer Kreis und vermuteter Beteiligung am Attentat auf Hitler am 20. Juli .44 hingerichtet wurde. Unmittelbar verantwortlich für die Hinrichtung war Volksgerichtshof-Präsident Freisler.

Besonders bewegt hat die SchülerInnen die Art des Todes: Der von Gallenkoliken schwer gezeichnete Haubach war von der SS auf einer Trage zum Galgen gebracht worden. Jetzt wünschen sie sich, so sagt es Dirk, „daß die Leute gewarnt werden“ - vor dem Heraufziehen brauner Wolken.

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