■ Football
: Manni Burgsmüller hielt den Ball zu flach

Düsseldorf (dpa) – Einen Fehlstart in seine American-Football- Karriere erlebte der ehemalige Fußballspieler Manfred Burgsmüller. Einerseits verlor seine Mannschaft Rhein Fire vor 32.092 Zuschauern im Düsseldorfer Rheinstadion das Deutschland-Derby der World League gegen Frankfurt Galaxy mit 21:27 (0:10, 0:0, 7:7, 14:10). Zum anderen scheiterte der 46jährige, der in 447 Bundesliga- Spielen 213 Tore erzielte, sechs Minuten vor der Pause mit einem Fieldgoal aus 27 Yards – eigentlich eine Routine-Übung für einen Football-Kicker. „Der Kick war zu flach angesetzt. Deshalb konnte er geblockt werden. Aber es war nicht der Grund dafür, daß wir heute verloren haben“, resümierte ein sichtlich enttäuschter Burgsmüller, der immerhin drei Extrapunktversuche nach Touchdowns sicher verwandelte.

Allerdings war der Fehlschuß von Burgsmüller symptomatisch für das schlechte Angriffsspiel der Gastgeber. Besonders Fire-Spielmacher Terry Dean enttäuschte kraß. Erst als er Mitte des dritten Viertels durch Andy Kelly ersetzt wurde, kamen die Düsseldorfer noch einmal heran. Eine wirkliche Siegchance hatte Fire aber gegen die starke Gäste-Defensive nie.

„Frankfurt hat schlicht das getan, was nötig war, um zu gewinnen“, gab Fire-Cheftrainer Galen Hall zu, daß der erste Galaxy-Erfolg im dritten deutschen Duell völlig verdient war. Sein Gegenüber Ernie Stautner, der die Frankfurter im Vorjahr zur Worldbowl geführt hatte, lobte besonders Quarterback Steve Pelluer: „Er hat sehr abgeklärt gespielt, ein gelungener Einstand.“ Zweimal bediente der 33jährige Pelluer, der auch schon für den Superbowl-Champion Dallas Cowboys spielte, Jay Kearney mit Touchdown-Pässen. Die anderen Zähler markierten Bobby Phillips (6) und der Kölner Ralf Kleinmann (9), der damit den indirekten Zweikampf der deutschen Kicker locker für sich entschied.

Mehr als nur ein schwacher Trost war für die Hausherren, daß sie im Auftaktspiel ihrer zweiten Weltliga-Saison einen neuen Besucherrekord erzielten. Nachdem im Vorjahr lediglich 12.000 Zuschauer im Schnitt zu den Fire- Spielen gekommen waren, lockte diesmal eine mehr als eine Million Mark teure Werbekampagne über 30.000 Fans. Schon zwei Stunden vor dem Anpfiff herrschte bei strahlendem Frühlingswetter rund ums Rheinstadion Volksfeststimmung. Auf das geplante Feuerwerk wurde nach dem Brand auf dem Düsseldorfer Flughafen jedoch verzichtet.