■ Soundcheck: Gehört: Skee-Lo
Gehört: Skee-Lo. „Wish I was a little bit taller, wish I was a baler...“. Manchmal werden Rapper-Wünsche wahr. An seiner Höhe wird Skee-Lo wenig ändern können. Aber mit seinem Song über die großen Nöte des kleinen Mannes kam der 19jährige aus L.A. groß raus. Auch für den deutschen MTV-Gucker ist Skee-Lo, der sich umgeben von Hünen und desinteressierten Girlies locker flockig durch den Sommer rappt, einer der Akzente dieses Frühjahrs.
Über eine Million Mal verkaufte sich der meistgespielte Videoclip von MTV USA als Platte. Und auch im Mojo warten am Mittwoch gegen 21 Uhr rund 300 Zuhörer auf den Newcomer. Eine weitere Stunde vergeht, bevor der neue Superstar mit seinem gleichnamigen Song auf die Bühne kommt. Leider erweisen sich die im Fernsehen operierenden Marktgesetze dabei als nicht bühnentauglich. So blieb die im Studio eingespielte Happy-HipHop-Stimmung wie bei vielen Rappern live auf der Strecke: Instrumental-Untermalung aus der Dose sei Dank wird der Sprachgesang streckenweise einfach etwas monoton. Die Anwesenden tragen's, wie Skee-Los kleine Starallüren, mit Fassung. Erst mit „I Wish“ kommt Bewegung in die artig wippende Menge, die erst richtig munter wird, als Skee-Lo den Gig nach einer Stunde beenden will. Aber der kleine Rapper hat ein großes Herz. Und wenn man dem Liebesgeflüster der Zugabe unter Mitwirkung des Deutsch-Rappers Alexei glauben darf, ein ebensolches Selbstbewußtsein: „I love Ger-ma-ny...and Ger-ma-ny loves me!“
Annelie Dierks/Foto: jms
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