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Ökokrieg bei Grosny

■ Nach Beschuß einer Erdölquelle riesige Ölfackel in Tschetschenien

Moskau/Lemberg (AFP/dpa) – In Tschetschenien droht eine Umweltkatastrophe, nachdem in der Nacht zum Freitag eine der größten Ölquellen der Kaukasusrepublik in Brand geschossen wurde. Das brennende Erdöl schieße in Grosnjenskaja in der Nähe der Hauptstadt Grosny mehrere Dutzend Meter hoch in die Luft, sagte der tschetschenische Vertreter des russischen Energieministeriums. Das Bohrloch sei von Unbekannten mit Maschinengewehren beschossen worden und verliere seitdem täglich 2.500 Tonnen Öl.

„Die Menge des austretenden Öls hat ein solches Ausmaß erlangt, daß man von einer unmittelbar drohenden ökologischen Katastrophe in Tschetschenien sprechen kann“, sagte Durdijew. Sein Ministerium habe weder die Geräte noch die Mittel, um die brennende Ölquelle zu löschen. Sein Ministerium verfüge nur über 15 Berufsfeuerwehrleute.

Bei einem Bombenanschlag auf einen Personenzug sind in der Nähe von Grosny mehrere Waggons entgleist. Es habe Opfer gegeben, meldete das russische Oberkommando. Rußlands Verteidigungsminister Pawel Gratschow hatte kurz zuvor unter Hinweis auf Erkenntnisse der russischen Militäraufklärung gewarnt, Rebellen planten „Terrorakte“.

Die russische Regierung erklärte unterdessen, sie habe nicht befohlen, den bei einem russischen Angriff umgekommenen tschetschenischen Präsidenten Dudajew zu töten. Ein solcher Befehl wäre „illegal“ und ohnehin sinnlos gewesen, da dieser jüngst Verhandlungsbereitschaft gezeigt habe, sagte ein Ratgeber von Boris Jelzin. Einen Befehl zu Dudajews „Eliminierung“ habe es nie gegeben. Moskau habe noch keine Bestätigung von Dudajews Tod.

Der Stadtrat des westukrainischen Lemberg beschloß derweil, eine bisher nach dem russischen Dichter Michail Lermontow – der unter anderem über die russischen Kaukasuskriege im 19. Jahrhundert schrieb – benannte Straße nach Dudajew zu benennen.

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