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Molke in den Müllofen

■ Bayerns Umweltminister Goppel will verstrahltes Pulver nicht mehr lagern

Baar Ebenhausen (taz) – Der bayerische Umweltminister Thomas Goppel hält die Verbrennung von 1.900 Tonnen Molkepulver in Baar Ebenhausen für zumutbar. Die Substanz ist mit 1.200 Becquerel belastet und stammt aus den ersten beiden Jahren nach dem GAU in Tschernobyl. Um dies auch den besorgten Menschen vor Ort plausibel zu machen, reiste Goppel am Freitag abend in die kleine Gemeinde östlich von Ingolstadt.

An die 5.000 Unterschriften haben die Verbrennungsgegner am Tschernobyl-Jahrestag dem Umweltminister überreicht. Der gab sich zwar gesprächsbereit, machte aber während der vierstündigen Marathondebatte von Anfang an klar: Die 80.000 Säcke der strahlenden Molke werden nach Abschluß der Probebrennungen von der Gesellschaft für Sondermüllverbrennung (GSB) vernichtet. In den 25-Kilogramm-Säcken werde schließlich das „Material“ auch nicht besser, argumentierte Goppel. Nachdem die Firma Meggele seit acht Jahren vergeblich versuchte, die als „Futtermittel“ eingestufte Molke nach Ägypten, China, Frankreich und Italien zu verkaufen, aber keinen Interessenten fand, soll sie nun vermischt mit anderem Sondermüll im Verhältnis 1:9 verbrannt werden.

Der Umweltminister lehnte die Bitte der Menschen ab, wenigstens einen unabhängigen Gutachter die Verbrennung begleiten zu lassen. „Diese Art von Umgang stellt den Staat in Frage“, erzürnte sich der Minister. Manuela Knipp-Dengler

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