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Ein gerüttelt Maß an Kleinkariertheit

■ betr.: „Der Heizer auf der Kom mandobrücke“, taz vom 29. 4. 96

Man hätte Christian Semler etwas von der „Weitherzigkeit“ gewünscht, die er in seinem Porträt Jan Philipp Reemtsma immerhin bescheinigte.

Be„merkens“wert an Reemtsma bleibt natürlich sein Reichtum, genau weil er sich entschlossen hat, damit Projekten zur Auf„merk“samkeit zu verhelfen, die hierzulande weder im wissenschaftlichen noch im politischen Mainstream liegen (nur kein Neid also!). Diese dann als „wissenschaftliche Spielzeuge“ diskreditieren zu müssen, womit die Projektinhalte (zum Beispiel das Gewaltthema) ebenso wie die eigene Tätigkeit Reemtsmas im Rahmen seines Instituts gemeint sind, verweist vor allem auf ein gerüttelt Maß an Kleinkariertheit und die damit einhergehende unbewältigte persönliche „linke Sozialisation“ des Autors Semler.

[...] Fast wäre mensch versucht, es auf den alltäglichen Machismo, mit dem sich Männer „Karrieren“ mißgönnen, zu schieben. Wenn, ja, wenn da eben nicht auch das alte Sektierertum und die gewendete Häme des deutschen Ex-Linken wäre, die es uns (bis) heute vielerorts erschweren, einzeln oder gemeinsam (mit oder ohne Millionen) an historisch bewußten, gesellschaftlichen Alternativen für die Zukunft zu arbeiten. (Unter anderem) deshalb werden wir auf einen deutschen Prodi wohl noch etwas warten müssen, ebenso wie auf einen „neuen Horkheimer oder Adorno“ ... Corinna Hauswedell, Bonn

In seiner Schreibe stellt sich Christian Semler als Heizer an der Schreibmaschine dar. Ein ekliger Stil, angesichts eines solchen Dramas dem Reemtsma und seiner Familie ein fröhliches „Ihr habt ja noch genug Knete übrig“ hinterherzurufen. Und dann kümmert der sich auch noch persönlich um seine Stiftungen! So ein dummer Reicher; oder was? Ist es Neid oder Haß, den diese Art von Journalismus formte? Sammy Hackländer,

Bernkastel-Kues

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