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Mieterverein prüft kostenlos

Eine Aktion zur Mietpreisüberprüfung für nicht preisgebundene Alt- und Neubauwohnungen hat der Berliner Mieterverein gestartet. Der Verein will damit gegen ungerechtfertigte Mietpreisüberhöhungen insbesondere im Westteil der Stadt vorgehen, sagt Hauptgeschäftsführer Hartmann Vetter. Er appelliert an die Berliner, vom Mietpreisrecht Gebrauch zu machen und sich gegen Wucher zur Wehr zu setzen.

Bis 1. August bietet der Verein in der Wilhelmstraße 74 in Mitte allen Mietern die Möglichkeit, kostenlos ihre Miete durchchecken zu lassen, um dann gegebenenfalls eine Senkung herbeizuführen. Maßstab der Überprüfung ist der aktuelle Mietspiegel 1996, den der Senat im März vorlegte. Interessenten brauchen nur einen Fragebogen zu Umfeld und Zustand ihrer Wohnung ausfüllen. Sie erhalten dann eine differenzierte Berechnung mit entsprechenden Empfehlungen.

Teilnehmen an der Aktion sollten vor allem Berliner, die in den vergangenen Jahren eine überteuerte Neubauwohnung bezogen haben. Für diese Wohnungen weise der Mietspiegel „etwas niedrigere Mieten“ als in den Vorjahren aus. Vetter betonte, daß die Aktion für Sozialwohnungen sowie für Wohnungen in Ostberlin, wo bis Ende 1997 das Mietenüberleitungsgesetz gilt, nicht notwendig sei.

Bei der Überprüfungsaktion 1994, an der rund 4.000 Berliner teilgenommen hatten, zeigte sich, daß 44 Prozent unzulässige Mieten zahlten. Nur 30 Prozent der Mieten stimmten mit der ortsüblichen überein oder lagen sogar darunter. Der Rest zahlte zwar mehr, als der Mietspiegel auswies, aber ohne die „Wesentlichkeitsgrenze“ von 20 Prozent zu überschreiten. ADN

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