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Richter und Skateboard

■ Transportwagen vor Gericht. Großteil der Beute weiter verschwunden

Im Prozeß um den spektakulären Überfall auf die Zehlendorfer Commerzbankfiliale im Juni letzten Jahres sind gestern zwei Transportwagen der Tunnelgangster vor dem Richtertisch zur Begutachtung aufgebaut worden. Dabei handelte es sich um ein Skateboard mit einem aufgenagelten Holzbrett zum Transport von Bohlen für die Verschalung des Tunnels und einen vierrädrigen Karren für das Wegschaffen der Sandsäcke.

Vor der 2. Großen Strafkammer des Landgerichts setzte der 33jährige Syrer Mouzaffer al-Barazi am fünften Verhandlungstag sein Geständnis fort. Auf Weisung seines älteren Bruders und mutmaßlichen Bandenchefs Khaled al-Barazi (46) habe er nach dem Überfall einen Umschlag mit 60.000 Mark an den Mitangeklagten Sebastian Vierrath (23) und einen mit 30.000 Mark an einen flüchtigen Tunnelbauer übergeben. Weiterhin ist unklar, wo der Löwenanteil von schätzungsweise 16 Millionen Mark geblieben ist. Eine Wohnung in der Amsterdamer Straße ist offenbar zu spät von der Polizei nach einem Tip eines mutmaßlichen Komplizen durchsucht worden, der in Syrien festgenommen worden war und dort die Anmietung der Wohnung zugegeben hatte. Dort sei auch das Geld in unbekannter Höhe versteckt gewesen. Mohammed K. soll das Geld aus der Amsterdamer Straße an den Zahnarzt Bassam Karah-Joli weitergegeben haben. In dessen Haus in Wusterwitz hatte die Polizei 3,6 Millionen Mark gefunden. dpa

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