What's hot, what's not?: Vier Scheidungen, ein Todesfall
■ Unbefriedigter Ehrgeiz, schnöde Gewinnsucht, mehr Gemütlichkeit – ein paar gute Gründe, sich scheiden zu lassen, auch wenn man nicht in Hollywood lebt
Seien Sie mein Testballon. Sind Sie schon einmal geschieden worden, so wie ich? Beabsichtigen Sie, sich wiederzuverheiraten, so wie ich? Dann dürfte folgendes von Interesse sein, denn daß Madonna schwanger ist, wissen Sie ja bereits: Jim Carrey – 20 Mille pro Film – läßt sich scheiden. Das kommt vor und wäre nicht weiter wichtig, wenn sich aus Carreys speziellem Fall nicht lernen ließe, wie man privates Ungemach mit beruflichem Vorwärtskommen verbindet.
Der Mann aus „Die Maske“, der ausdauerndes Zähnefletschen (debil) fälschlicherweise für Grimassieren (komisch) hält, möchte weg vom Deppenimage und veröffentlichte wohl deshalb die traurige Geschichte seiner zerrütteten Ehe.
Carrey verließ seine Frau 1994 wegen Lauren Holly (bekannt aus dem Film „Dumm und dümmer“ – wie treffend), die aber kürzlich von einer aktuelleren Dame abgelöst wurde. Weil Damen und Dramen zehren, sehen wir Jim Carrey demnächst zum Quasimodo qualifiziert, in einem Remake des „Glöckners von Notre Dame“.
Val Kilmer – blasser „Batman“, aber wunderbarer, labiler Gangster in „Heat“ – trennt sich gerade von Joan Whally-Kilmer, um eventuell und in sechs Monaten Cindy Crawford zu ehelichen, wie wir aus zuverlässigen Quellen wissen. Schön, wenn Menschen zueinander finden, Val! Verglichen mit Richard Gere eine entschieden gute Wahl, Cindy!
Kein besseres amerikanisches Magazin kommt mehr ohne Ratschläge zum Aufstöbern des geeigneten männlichen Objekts und der anschließenden Ausrichtung des perfekten Hochzeitsfestes aus. Rat Nummer eins: „Dates need not be handsome or serious marriage material; they must simply want to share a pleasant evening with you.“ Nummer zwei: „Be a consummate flirt!“ (Aus „Manhandler“) Den Frauen anderswo muß es viel schlechter gehen als uns – womit das feministische Bekenntnis untergebracht wäre.
Meine Kosmetikerin ist derzeit zum viertenmal verehelicht. „Warum soll ich mich nicht verbessern, wenn ich die Gelegenheit habe?“ sprach sie, als ich – sonst fremdem Glücke hold – leicht schluckte. „Jetzt habe ich es gemütlich, und spießig ist es trotzdem nicht“, fuhr meine Kosmetikerin fort.
Bekanntlich läßt sich auch Lisa Marie Presley scheiden, allerdings aus unbefriedigtem Ehrgeiz. Lisa Marie ist sauer, weil Jacko ihr nicht zu Sangesruhm verholfen hat. Liz Taylor, 64, und viel geschieden, ließ sich etliches Fett absaugen und geht jetzt mit ihrem HNO-Spezialisten Ed Kantor aus, einem stürmischen 66jährigen. Fotos liegen uns vor.
Die taz („Produkt“) soll unterhaltsamer werden, und so bilde auch ich mich weiter. Der National Enquirer ist mit Abstand die unterhaltsamste Postille der USA. Meine Lieblingsschlagzeile: „Erstmalig Foto der menschlichen Seele!“ Auch nicht übel: „Baby boxt Mutter knockout (als sie es streicheln wollte)!“ Der National Enquirer berichtete kürzlich, daß Kurt Cobain nicht etwa Selbstmord beging, sondern unter indirekter Beteiligung Courtney Loves ermordet wurde. Cobain soll 1994 eine Scheidung erwogen haben und Love wollte sich angeblich das gemeinsame Vermögen sichern – Interessenkonflikt. Love soll 50.000 Dollar an einen Auftragskiller gezahlt haben.
Zahlungen in ähnlicher Höhe und darüber bitte unverzüglich an die Autorin dieser Zeilen. aw
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