: Schaufenster der Architektur
Niemand weiß, was heutzutage an der deutsch-französischen Beziehung so besonders sein soll. Außer die Kulturinstitute – die Instituts Français und die Goethe Institute. Sie behaupten noch immer mit Ausstellungen wie Par Exemple die vom Kanzler gestiftete Tradition. Dazu wurden hier je 14 Bauten in den beiden Ländern ausgewählt, die aus unerklärlichen Gründen „beispielhaft“ für irgendetwas sein sollen. Da zumindest der Katalog keine Begleittexte liefert, weiß man allerdings nicht, wofür? Auch die Auswahl ist so willkürlich, wie das ohne Kriterien wohl sein muß. Will Alsops blaues Marseiller Départements-Gebäude (Foto), Otto Steidles bunte und hölzerne Ulmer Universität, der IBA-Wissenschaftspark in Gelsenkirchen von Kiessler & Partner oder eine rote Wohnanlage von Jean Nouvel in Bezons sind alles gute Bauten, aber ihre Zusammenstellung bleibt leider Geschmackssache, weil die kritische Einordnung fehlt. Darum ist Par Exemple auch mehr eine Ausstellung über Architekturfotografie. tlb
Ausstellung in der Freien Akademie der Künste, bis 16. Juni
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