Grüne siegen haushoch bei Asta-Wahl

■ GAL-Ableger an der Hamburger Uni bekam 40,8 Prozent der Stimmen Von Kaija Kutter

Studentische Unipolitik wird ein bißchen langweiliger: Zum dritten Mal in Folge ging an diesem Wochenende die „Grüne Hochschulgruppe“ aus den Wahlen zum Studierendenparlament (Stupa) als Sieger hervor. Mit 40,8 Prozent der Stimmen erhielt sie 19 von 47 Sitzen – fünf mehr als bislang – und damit eine satte Bestätigung ihrer grünen Asta-Politik.

„Die Linke hat sich gegen das Semesterticket ausgesprochen und ist damit auf die Nase gefallen“, analysiert Georg Zezschwitz vom oppositionellen „Fachschaftsbündnis“ selbstkritisch auch die Niederlage seiner Gruppe. Jusos (4 Sitze), Fachschaftsbündnis und Liste „Links“ (je drei), deren Vorgängerorganisationen zwei Jahrzehnte lang den Asta dominierten, führen künftig fast ein Splittergruppendasein. Sehr klein sind aber auch die bisherigen grünen Bündnisparter „Frauenliste“ (3 Sitze), „Fachschaftsliste“ (2 Sitze) und „Demokratische AusländerInnen-Liste“ (2 Sitze).

Insgesamt traten 15 Gruppen zu der Wahl an, deren Beteiligung nach dem vorläufigen Endergebnis mit 16,7 Prozent unter der im Vorjahr liegt. Mit zwei Sitzen neu vertreten ist die rechte Gruppe „Uni aktiv“, die in Asta-Kreisen als „Burschenschafterliste“ bezeichnet wird, weil bei deren Wahlveranstaltungen auffällig viele Studenten mit Schmissen im Gesicht erschienen. In ihrem Programm wirft diese Gruppe dem Asta Geldverschwendung vor, weil die „teilautonomen Referate“ für Frauen/Lesben, Schwule und Ausländer zuviel Zuwendungen bekämen.

„Faschistische Hetze“ wurde aber auch den Wahlsiegern selbst vorgeworfen, weil sie auf einem Plakat, das sich gegen die Bildungspolitik der SPD richtete, mit roter Schrift auf schwarzem Grund forderten: „Feuer dem roten Fels“. Dies sei ein „böses Zitat aus anderen Zeiten“ warf selbst ein Vertreter der „Unabhängigen Liberalen“ (2 Sitze) den Grünen in einer heftigen Stupa-Debatte vor.

Entscheidend dürfte das gerade erst eingeführte Semesterticket gewesen sein. Eine Gruppe, die sich dessen Abschaffung zum Ziel gesetzt hat, erhielt nur einen Sitz, machte aber unfreiwillig Werbung für die Grünen, die mit der Parole, nur wer sie wähle, garantiere das Ticket, großen Anklang fanden.

„Die Wahl hat klar gezeigt, was Studenten wollen: Das Ticket behalten und sich sonst wenig um Hochschulpolitik kümmern“, moniert denn auch Raul Machalet von den Jusos, der allerdings auch mit den eigenen Bündnispartnern nicht mehr zufrieden ist. Seines Erachtens sollte das „Linke Oppositionsplenum“ (Lop), dessen Aufgabe darin bestand, dem studentischen Publikum in wenig verständlichen Flugblättern die Versäumnisse des Asta vorzuhalten, „nicht mehr fortgeführt werden“.

Den großen inhaltlichen Bruch im Lop erzeugte der kürzlich von der Asta-Vorsitzenden Katja Werheid (Frauenliste) eingebrachte Antrag zur 50prozentigen Quotierung des Stupas. Die Liste „Links“ stimmte dagegen, Jusos und Fachschaftsliste dafür. Allerdings brachte dieser Antrag das Frontengefüge durcheinander. So sollen auch einige grüne Männer dagegen gewesen sein.