: Wegbereiter einer neuen Welle linker Militanz
■ betr.: „Sebastian aus Sindelfingen meets RAF“, taz vom 6. 5. 96
Die Gedenkveranstaltung anläßlich des 20. Todestages der RAF-Mitbegründerin Ulrike Meinhof ist ein erschreckender Beleg für das nach wie vor existierende Gewaltpotential im Sympathisantenumfeld des Linksterrorismus. So empörend die an Heiligenverehrung grenzende Meinhof- Gedenkverstaltung an sich war, so entlarvend ist die Berichterstattung über dieses denkwürdige Ereignis in der taz. In epischer Breite berichtet die taz über die Einlassungen ehemaliger Meinhof-Weggefährten zu Sinn und „Statthaftigkeit“ von terroristischer Gewalt bis hin zu „Liquidierungen“ von Menschen, ohne auch nur mit einem Wort die Opfer des blutigen RAF- Terrors zu erwähnen.
Wer sich derart grob fahrlässig, wenn nicht gar beabsichtigt an einer Legendenbildung um Ulrike Meinhof als linke Ikone vermeintlich gerechtfertigten politischen Widerstandes beteiligt, betätigt sich auf perfide Weise als geistiger Wegbereiter einer neuen Welle linker Militanz. Wolfgang Zeitlmann, MdB,
Innenpol. Sprecher der CSU-
Landesgruppe im Deutschen
Bundestag
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen