Lokalkoloratur

Mit sorgenumwölkter Stirn trat sie gestern ihr neues Amt an: Rosemarie Raab, Hamburgs Schulsenatorin und neue Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) der Bundesrepublik, würde es gern sehen, wenn der Nachwuchs früher in die Schule käme. Immer mehr Kinder würden für ein Jahr von der Einschulung zurückgestellt, so daß für viele der Ernst des Lebens erst nach dem siebten Geburtstag beginnt. Die Erfahrung lehre jedoch, daß ein bloßes Zurückstellen „selten etwas bringt“. Besser wäre es, findet Frau Raab, wenn den Eltern „die Sorge vor dem Scheitern ihrer Kinder“ genommen werden könnte. Zwar sei deren Angst, ihr Kind könne die Grundschule „nicht optimal“ absolvieren und dadurch den „begehrten Sprung auf das Gymnasium verpassen“, nachvollziehbar. In Ländern wie Hamburg allerdings, so die Präsidentin nicht ohne Stolz, stelle sich das Problem als „nicht so gravierend“ dar, weil es hier ein „ausgebautes Netz an Gesamtschulen und Orientierungsstufen“ gibt. smv