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Neuer Kronzeuge?

■ GAL nennt neuen Zeugen: Noch ein Polizist will nicht mehr schweigen

Gewalttätigkeiten gegen Minderheiten, Vertuschung von eigenen Straftaten, Lügen, Intrigen, Mobbing: Die Liste der Vorwürfe, die der „Bürgernahe Beamte“ Michael Fuchs aus Langenhorn im April dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuß (PUA) Polizei vortrug, war lang. In vollem Unfang hatten viele Abgeordnete aber nicht geglaubt, was der Beamte über die als „Verbrecherschicht“ verschrieene „A-Schicht“ der Wache 34 berichtete.

Jetzt wird es nach Angaben der GAL einen neuen Zeugen geben, der die Aussagen von Fuchs bestätigt: Der ehemalige Chef der „A-Schicht“ selbst. Fuchs habe ihn angerufen, berichtet GALier Manfred Mahr, um ihm mitzuteilen, daß sein ehemaliger Kollege jetzt vor dem PUA das auspacken will, was er „über Jahre mit sich herumgetragen hat“.

Wenn ein neuer Kronzeuge Fuchs' Aussagen bestätigt, werden der Ex-Revierführer und sein Stellvertreter erneut schwer belastet. Letzterer war zu dem Zeitpunkt Vorsitzender der Polizeigewerkschaft.

„Es gibt nicht nur die bekannten Kronzeugen, sondern weitere Beamte“, ist sich auch Sabine Boehlich (GAL) sicher. Doch der PUA-Vorsitzende Ulrich Karpen habe den Abgeordneten über zwei Monate lang einen Zwischenbericht des Arbeitsstabes verweigert. Nur auf dieser Grundlage aber könne das weitere Vorgehen des PUA beraten werden. Der von den anderen Fraktionen gewünschte Abschluß im Juni sei „nie sachlich begründet worden“.

„Menschlich würde ich ja auch diesen PUA lieber heute als morgen beenden, denn als Feierabendparlamentarier ist die zeitliche Belastung enorm. Aber das kann doch nicht der Maßstab für den Untersuchungsauftrag sein“, schimpft Mahr, der sich ständig den Vorwurf anhören muß, die Ausschußarbeit zu verzögern. Dieser PUA Polizei sei „eine historische Chance“, die „Polizei nach vorn zu bringen“, so Mahr, die es so bald nicht wieder geben wird. Silke Mertins

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