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Purer Kommunismus

In Bremen können ab sofort kostenlos Lebensmittel eingekauft werden. Jetzt hat der Laden für Bedürftige in der Friesenstraße im Steintor geöffnet. Betreiberin: Die „Bremer Tafel“. Hier kann sich jeder, der meint, daß er es nötig hat, Backwaren, Gemüse, Obst oder auch Konserven abholen. Und die Resonanz ist groß. „Wir haben täglich um die 70 Kunden und gehen davon aus, daß es mehr werden“, sagt der erste Vorsitzende des Vereins, Oskar Splettstößer. Eine Bedürftigkeitskontrolle gibt es nicht, doch: „Natürlich gibt es Leute, die nach einer halben Stunde wiederkommen und mehr haben wollen. Aber das ist die große Ausnahme.“

Eine sehr positive Sache also, wie auch der Schirmherr des Vereins, Willi Lemke, findet. „Wenn man sich vorstellt, daß das sonst alles weggeworfen wird“, sagt der Werder-Manager mit Blick auf den mit Brot und Salat gefüllten Lieferwagen des Vereins. Deren zwei machen jeden Morgen die Runde, um Waren des Vortags bei den 25 sich beteiligenden Bäckereien und Großmärkten abzuholen – die „Bremer Tafel“ ist komplett von Spenden und den Beiträgen ihrer 120 Mitglieder abhängig.

Den ersten Ärger gab es auch schon. Ein Kunde hatte sich gewundert, daß der Bremer Senat den Laden überhaupt zuläßt: „Das ist doch purer Kommunismus“. David Loer

Foto: Nikolai Wolff

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