Editorial

Parkplatzprobleme haben nur Autos – sollte man meinen. Doch wer seinen Drahtesel als Alltagsgefährt nutzt, ist gerade in Berlin eines Besseren belehrt. Die Raumnot an sich steht dabei nicht zur Debatte, denn so viel Platz braucht ein gewöhnliches Velo ja eigentlich gar nicht. Was fehlt, sind geeignete Abstellplätze, die nicht nur vor Diebstahl und Beschädigung schützen, sondern im Idealfall sogar noch vor Regen. Dafür hat in Berlin aber niemand das nötige Kleingeld. Dabei kostet selbst ein luxuriöses „Radhaus“ für zwölf Velos gerade mal ein Drittel eines neugeschaffenen Autoparkplatzes.

Teurer, raumgreifender, aber auch exklusiver, ist eine eher seltene Spezies unter den Fahrrädern: das Tandem. Es ist nicht nur ein Symbol für harmonische Fortbewegung, sondern auch ein praktischer Gebrauchsgegenstand für den Alltag. Die Zahl der Teilnehmer an regelmäßigen Tandemausflügen des Berliner Blindensportvereins hat sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt. Eltern können ihren Nachwuchs schon frühzeitig vom Kindersitz an die Pedale lassen und erste Schritte in der Verkehrserziehung machen.

Das nächste taz-special zum Thema Fahrrad erscheint am 8. Juni. Kontakt: Fax 251 06 94. Redaktion: Lars Klaaßen