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Parlament will keine Baugrube

■ Deshalb streckt Bonn 70 Millionen für Ausbau der U 5 vor

Für den umstrittenen Ausbau der U-Bahnlinie 5 vom Alexanderplatz zum künftigen Regierungs- und Parlamentsviertel sollen Gelder aus Bonn fließen.

Der Bund will etwa 70 Millionen Mark für den Bau eines 480 Meter langen Teilstücks zwischen Reichstag und Pariser Platz vorstrecken. Entsprechende Berichte der Berliner Morgenpost bestätigte gestern Ural Kalender von der Senatsbauverwaltung. Die 70 Millionen müßten jedoch später mit der Gesamtbeteiligung des Bundes an der U-5-Verlängerung verrechnet werden. „Dies ist vorerst nur ein Angebot Bonns“, sagte Kalender. Über den Bau des Abschnitts müsse man sich im gemeinsamen Ausschuß spätestens bis zum 31. Mai einigen. Erst dann könne das Bauvorhaben ausgeschrieben werden.

Der geplante Teilabschnitt zwischen Reichstag und Pariser Platz liegt direkt unter dem Regierungsviertel. Der Bund wolle den Trassenabschnitt vor Ende des Regierungsumzuges realisiert sehen, da eine Baugrube neben dem zukünftigen Parlamentssitz die Arbeit des Bundestages erheblich stören könne. Auf heftige Kritik stieß die geplante Trassenführung Unter den Linden. Auf dem Mittelstreifen der Straße müßten die Linden gefällt werden. Der ursprüngliche Baubeginn für die 4,2 Kilometer lange Verlängerung der U 5 vom Alexanderplatz bis zum künftigen Lehrter Zentralbahnhof war schon für 1995 geplant. Aufgrund des Sparzwangs war die Trasse vorerst dem Rotstift zum Opfer gefallen. Lediglich ein Tunnelstutzen unterhalb der Spree sollte bis 1999 fertiggestellt werden.

Erst nach dem Hauptstadtumzug wollte die Landesregierung die Trasse weiterbauen. Der Ausbau soll insgesamt 1,3 Milliarden Mark kosten, wovon 871 Millionen aus Bundesmitteln kommen. dpa

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