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Tausende feiern Wahlsieg auf Kampalas Straßen

■ Internationale Beobachter bezeichnen die Wahl in Uganda als ruhig und friedlich

Kampala (taz) – Bis spät in die Nacht hinein feierte die Bevölkerung auf den Straßen der ugandischen Hauptstadt den Sieg von Yoweri Museveni bei den Präsidentschaftswahlen, deren offizielles Ergebnis am Samstag bekanntgegeben worden war. Mit 74,2 Prozent der Stimmen hatte der bisherige Amtsinhaber überraschend klar seine Rivalen überrundet. Der ehemalige Guerillachef Museveni regiert Uganda bereits seit 1986, hat sich aber jetzt mit den Wahlen erstmals einem Popularitätstest unterzogen. „No change, no change – kein Wechsel, kein Wechsel“, sangen seine begeisterten Anhänger, als die Nachricht von seinem Sieg feststand. Der Präsident, der in seiner bisherigen Amtszeit erhebliche Erfolge im Bereich der Wirtschaftspolitik und bei der Befriedung des Landes vorweisen kann, hatte mit diesem Slogan seinen Wahlkampf geführt.

Sein Hauptgegner Paul Ssemogerere, dessen Anhänger vorwiegend in den Reihen der alten, nicht mehr zugelassenen Parteien Ugandas zu finden sind, war dagegen für Verfassungsänderungen wie die Einführung des Mehrparteiensystems und einen wirtschaftspolitischen Kurswechsel eingetreten. Er brachte es lediglich auf 23,7 Prozent der Stimmen. Der dritte, vor dem Wahlkampf völlig unbekannte Kandidat Mohammed Mayanja erzielte 2,1 Prozent.

Bereits am Freitag hatte Ssemogerere Anhänger Musevenis massiver Wahlfälschungen und systematischer Einschüchterung seiner Wähler bezichtigt. Diesen Vorwürfen ist jedoch von internationalen Wahlbeobachtern widersprochen worden, die die Atmosphäre in den Wahllokalen als „ruhig und friedlich“ bezeichneten. Das veröffentlichte Ergebnis entspreche dem tatsächlichen Wahlvorgang, ließen sie erklären. Museveni ist gestern in Anwesenheit anderer Präsidenten aus der Region für eine neue, fünfjährige Amtszeit vereidigt worden. Bettina Gaus

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