: Sieben Tote bei Bandenkrieg der Zigarettenmafia
■ Vietnamesische Straßenhändler in Berlin brutal ermordet: Polizei ohne Hinweise
Berlin (dpa/taz) – In einem Hochhausapartment in Berlin-Marzahn sind sechs Vietnamesen kaltblütig ermordet worden. Die Täter fesselten ihre Opfer und feuerten je zwei Kopfschüsse ab. Ein weiterer Vietnamese wurde in Großbeeren, südlich von Berlin, ermordet. Zwei Reiterinnen fanden die an Händen und Füßen gefesselte Leiche auf einer Wiese. Die in Berlin ermordeten Vietnamesen waren der Polizei als illegale Zigarettenhändler bekannt, sagte Detlef Schade von der Ermittlungsgruppe „Vietnam“. Er gehe von einem Machtkampf konkurrierender Banden aus. Die Opfer wurden laut Obduktion bereits am vergangenen Freitag getötet. Am Sonntag abend fand ein Bruder eines der Opfer die Leichen. Hinweise auf die Täter lagen der Polizei zunächst nicht vor. Mit dem jüngsten Fall sind seit Ende 1992 allein in Berlin 32 Vietnamesen getötet worden. Laut Polizei wird der illegale Zigarettenhandel in Berlin derzeit von der Quang-Binh-Gruppe dominiert. Sie soll rund 50 Mitglieder umfassen, die von vietnamesischen Straßenhändlern Schutzgelder von durchschnittlich 1.000 Mark pro Monat erpressen. Andere Banden versuchen, Marktanteile der Quang-Binh- Gruppe zu erobern. Tagesthema Seite 3
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