Unterm Strich

Konrad Adam wird widersprochen. Der „bildungspolitische Kopf des FAZ-Feuilletons“ (taz, 15.5.) hatte vor ein paar Wochen ein „Bündnis für Bildung“ angemahnt, um das Niveau an deutschen Hochschulen zu retten. Nun hat der Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes DAAD, Theodor Berchem, reagiert. Auf seine Weise. Die deutschen Hochschulen sollen künftig auch internationalen Standards genügen und damit für ausländische Studenten attraktiver werden, so Berchem. Dafür allerdings müßten gewisse Anforderungen niedriger angesetzt werden. Bei der Vorstellung des Jahresberichts am Mittwoch in Bonn forderte er, daß gerade die deutschen Hochschulabschlüsse vergleichbar zu denen anderer Länder werden müßten. Andernfalls verlöre Deutschland international an Konkurrenzfähigkeit. Damit ginge kultureller wie wirtschaftlicher Einfluß verloren. Mit den USA, Japan und Australien könne Deutschland schon heute in der Konkurrenz um ausländische Studenten nicht mithalten. Im Ausland bemühten sich die Hochschulen aktiv und mit „aggressiven Werbestrategien“ um ihre Studenten, erläuterte Berchem weiter. In Deutschland würden nicht einmal die Hürden gesenkt. So müßten die deutschen Hochschulen auch Studienleistungen aus dem Ausland besser anerkennen. Anforderungen an Deutschkenntnisse ausländischer Bewerber würden zum Teil unangemessen hochgeschraubt. Auch müßten Stipendiaten und ihre Familien Aufenthaltsgenehmigungen leichter erhalten können, was andere Länder selbstverständlich anbieten. Berchem appellierte an Bildungsminister Jürgen Rüttgers (CDU), ein bereits vorliegendes Förderprogramm für auslandsorientierte Studiengänge endlich freizugeben. Damit sollen Studiengänge eingerichtet werden, die den internationalen Standards entsprechen und auf englisch abgehalten werden.

Die mit einer Auflage von über 100.000 Exemplaren zu einem Bestseller avancierten Tagebücher des Dresdner Romanistikprofessors Victor Klemperer während der Nazizeit sollen verfilmt und als Serie im Fernsehen ausgestrahlt werden. Die Produktionsfirma, die die Filmrechte an dem immerhin 1.700 Seiten starken Buch „Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten“ erworben hat, will sich um eine Ausstrahlung bei ARD oder ZDF bemühen.