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Kein Wort über Mallorca

■ Landshut-Entführerin weigert sich, Monika Haas zu belasten

Gestern hat sie geredet, heute wird sie schweigen: Die Palästinenserin Souhaila Andrawes Sayeh, einzige Überlebende der „Landshut“-Entführung 1977, mit der auch deutsche RAF-Inhaftierte freigepreßt werden sollten, kündigte gestern vor dem Hamburger Oberlandesgericht erneut an, daß sie sich zu der Herkunft der bei der Flugzeug-Entführung benutzten Waffen nicht äußern werde.

Andrawes hatte in einer in Oslo gemachten Aussage die Frankfurterin Monika Haas belastet, in Mallorca Gewehre und Handgranaten an das Highjacker-Kommando übergeben zu haben. Obwohl Andrawes diese Aussage später widerrief und ankündigte, sich zu der Waffenübergabe nicht mehr zu äußern, wird Haas seit Januar in Frankfurt der Prozeß wegen angeblicher Beteiligung an der Landshut-Entführung gemacht, dessen Anklage sich fast ausschließlich auf die revidierte Andrawes-Aussage stützt.

Gestern bestritt Andrawes vor Gericht, in die Detail-Planungen der Landshut-Entführung eingeweiht gewesen zu sein. Als junge Frau habe sie „enthusiastisch“ an dem Kidnapping „für die palästinensische Sache“ teilgenommen, das Konzept aber sei auf höchster Kommandoebene der „Popular Front for the Liberation of Palestine“ ausgebrütet worden. mac

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