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Eine Welt mit einer gemeinsamen Sprache

■ Das Esperanto-Centro Berlin erfreut sich einer wachsenden Nachfrage

Keiner versteht mich: Eine Welt und keine Sprache – ein großes Dilemma der Menschen? „Wer Esperanto spricht, hat sich dafür entschieden, daß es nur eine Welt gibt. Eine Welt gibt es nur mit einer gemeinsamen Sprache“, sagt Hermann Tautorat vom Esperanto- Centro Berlin. Tautorat bietet regelmäßig Esperanto-Sprachkurse an. „Zwei Intensiv-Wochenenden reichen aus, um sich eine Basis zu schaffen, auf der man die Sprache alleine weiterlernen kann. Esperanto ist mindestens achtmal leichter zu erlernen als Englisch“, so Tautorat. „Das Interesse am Erlernen dieser Sprache nimmt in letzter Zeit ständig zu.“

Der wesentliche Unterschied von Esperanto im Vergleich zu den gängigen Sprachen ist ihre Entstehungsweise. 1887 hat sie der Arzt Ludwig Zamenhof erfunden. Sein idealistisches Ziel war, eine besonders leicht erlernbare Sprache zu kreieren, die weltweit gesprochen werden kann und mit deren Verbreitung keine Machtinteressen verbunden sind.

„In Berlin gibt es rund 1.000 Menschen, die Esperanto sprechen können. Ich schätze, daß es weltweit rund zwei Millionen sind“, sagt Tautorat. „Und die Zahl der Esperantisten steigt weiter beträchtlich an.“

Für eine breite Etablierung der „Plansprache“ Esperanto hält Tautorat es für notwendig, daß erst einmal ein breites öffentliches Bewußtsein über die Existenz von Sprachproblemen vorhanden sein muß. „Ein solches Bewußtsein ist in Deutschland erst in den letzten vier Jahren im Zusammenhang mit diversen EU-Verordnungen entstanden“, erläutert Tautorat.

Die Weltorganisation der Esperantisten hat ein weltweites Delegiertennetz aufgebaut. „Dadurch ist es möglich, nahezu überall auf der Welt in Kontakt mit Einheimischen aus allen sozialen Schichten zu kommen.“ Volker Wartmann

Esperanto-Centro Berlin, Falkstraße 25, 12053 Berlin-Neukölln, Telefon: 687 31 30

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