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Birma: Hinter idyllischer Fassade

Die Militärjunta in Rangun hat 1996 zum Tourismusjahr ausgerufen, um so an harte Devisen zu kommen. In den für Ausländer zugänglichen Gebieten werden die eindeutigen Spuren der Diktatur verborgen. Der Rest des Landes ist „off limits!“. Die eigene Bevölkerung wird als Sklavenarsenal behandelt: zum Bau von Straßen, Eisenbahnen oder Bewässerungskanälen oder zur Kultivierung von Feldern für Angehörige der Armee. Dabei haben zur Zwangsarbeit verurteilte Bauern oft Probleme, ihre eigenen Felder zu pflügen oder zu ernten. Die Regierung vom SLORC (Staatsrat zur Wiederherstellung von Recht und Ordnung) erklärte mehrmals, daß es in Birma „eine Tradition von freiwilliger Arbeit“ gebe. In den Touristenorten hat man aus „Image-Gründen“ die arbeitenden Gefangenen inzwischen entfesselt. In weniger von Ausländern besuchten Landesteilen trifft man jedoch immer noch viele Kettengänger. In Myitkyina (Kachin State) werden sie zum Bau einer Markthalle genutzt, die später an höhere Ränge der Armee vermietet werden soll.

Fotos auf den Seiten 18 und 19:

Jan Barning/laif

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