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Zittern vor genmanipulierten Espen

■ Weiterer Freilandversuch in Schleswig-Holstein genehmigt

In Schleswig-Holstein dürfen nach dem genmanipulierten Mais künftig auch genveränderte Pappeln in einem Freilandversuch getestet werden. Das zuständige Robert-Koch-Institut in Berlin genehmigte jetzt einen entsprechenden Antrag der Bundesanstalt für Forst- und Holzwirtschaft.

Die Espen sollen bis zum Jahr 2001 auf einem Versuchsgelände des Institutes für Forstgenetik in Großhansdorf (Kreis Stormarn) wachsen. Durch zwei zusätzlich eingesetzte sogenannte Marker-Gene bilden die Bäume hellere Blätter aus und sind kleiner als „normale“ Pappeln. Zur Bedingung machte das Robert-Koch-Institut jedoch, daß die Pflanzen nicht blühen dürfen. Am Ende des Versuches müssen die Bäume auch zerstört und verbrannt werden.

Der Genehmigung waren zahlreiche Einwände der Kieler Landesregierung und von Initiativen vorausgegangen. Unkalkulierbare Sicherheitsrisiken und negative Einflüsse auf den Fremdenverkehr waren die Gründe. Im Genehmigungsverfahren hat jedoch das Robert-Koch-Institut als Bundesbehörde das letzte Wort. Und danach darf das Hoechst-Schering-Unternehmen AgrEvo testen, ob der Mais gegen das hauseigene Pestizid resistent ist, und die Forstleute dürfen ihre Pappel-Experimente betreiben. lno/taz

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