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Gurke des Tages

Seit zehn Jahren betreibt der ehemalige Designer Angelo Ellerbee in Manhattan eine hochangesehene „Charme-Schule“. Seine Hauptklientel: Rap- und HipHop- Stars. Für 250 Dollar pro Stunde lernten dort beispielsweise Patra, 69 Boyz, Shabba Ranks, Mary J. Blige, Eric B., Biz Markie, Boyz II Men, Salt N'Pepa und En Vogue, welches Besteck bei einem Dinner für welche Speise gedacht ist, welche Zeitungen Pflichtlektüre sind und wie man Journalisten einwickelt. Wozu braucht ein Rapper Tischmanieren? Wie Ellerbee sagt, sind viele der jungen Rapper praktisch über Nacht erfolgreich geworden. Ihnen fehle jede Vorbereitung auf die Karriere, und das mache sie zur leichten Beute für die Medien oder für „Haie in der Musikindustrie“. Sein Ziel ist es, die hoffnungsvollen Stars für die Herausforderung Karriere fit zu machen und „da anzuknüpfen, wo die Eltern Schluß gemacht haben – wenn es überhaupt einen Anfang gab“. Benimmtraining, Make-up- Kurse, Outfitberatung – unabdingbare Voraussetzungen für die street credibility. Ellerbee folgt mit seinem „Benimmkursus“ dem Beispiel von Berry Gordy, der in den goldenen Motown-Tagen Stars wie Diana Ross unter seine Fittiche nahm. „Ihr müßt in der Lage sein, Könige und Präsidenten zu treffen“, zitiert Ellerbee sein Vorbild. Entsprechend instruiert er seine Schützlinge. Aber hören Könige Rap?

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