: Saisonbedingt weniger Arbeitslose
■ Weniger Arbeitslose als im April, aber mehr als im Vorjahr
Mit dem wärmeren Wetter hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt von Berlin und Brandenburg entspannt. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Mai saisonbedingt um 14.816 auf insgesamt 413.734 zurückgegangen. Gegenüber dem Vorjahr waren dies jedoch nahezu 47.500 arbeitslose Männer und Frauen mehr, wie das Landesarbeitsamt Berlin-Brandenburg gestern mitteilte. Die Arbeitslosenquote ging von 14,6 auf 14,1 Prozent zurück.
Der Abbau der Arbeitslosigkeit um fast 15.000 Männer und Frauen sei der bisher stärkste Rückgang in einem Monat Mai, hieß es. Auch die Kurzarbeit habe sich – insbesondere im Baugewerbe – deutlich verringert. Es gebe aber nach wie vor erheblich mehr Arbeitslose als vor Jahresfrist. Nach dem Abbau der Winterarbeitslosigkeit zeige sich, daß der starke Anstieg der Erwerbslosigkeit in den Wintermonaten nicht nur an dem extrem kalten Winter gelegen habe. Der anhaltende Strukturwandel, die schwache Konjunktur, die angespannten öffentlichen Haushalte sowie weniger Mittel für die aktive Arbeitsmarktpolitik hätten sichtbare Spuren hinterlassen.
Verbessert hat sich die Lage auf dem Brandenburger Arbeitsmarkt. Dort waren im Mai 180.449 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 10.656 weniger als im April, aber 22.356 mehr als vor einem Jahr. Die Quote sank von 15,6 auf 14,7 Prozent. In Berlin lag die Quote bei 13,7 Prozent gegenüber 13,9 Prozent im Vormonat. Die Zahl der Arbeitslosen betrug 233.285. Das waren zwar 4.160 weniger als im April, jedoch 25.127 mehr als vor einem Jahr. Im Ostteil ging die Quote von 13,7 auf 13,4 Prozent zurück. Im Westteil reduzierte sie sich um 0,1 Prozentpunkte auf 13,9 Prozent. Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen wurden von 202.600 Männern und Frauen in Anspruch genommen, 60.900 weniger als vor einem Jahr.
Vor dem Hintergrund der neuen Zahlen hat Arbeitssenatorin Christine Bergmann (SPD) vor der geplanten Reform der Arbeitsförderung gewarnt. Für Berlin bedeute dies zusätzliche Arbeitslose und soziale Instabilität. Die geplante Senkung der Mittel auf Westniveau würde in Berlin eine Kürzung des Fördervolumens der Bundesanstalt für Arbeit von 614 Millionen bedeuten, so Bergmann. dpa
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