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Sparprotestwelle rollt

■ 200.000 zur Gewerkschafts-Demo erwartet. Gestern viele Warnstreiks

Bonn/Hamburg (dpa/AFP) – Die Demonstration gegen die Sparpläne der Bundesregierung am 15. Juni auf der Bonner Hofgartenwiese soll die machtvollste Aktion der deutschen Gewerkschaften in der Geschichte der Bundesrepublik werden. Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Dieter Schulte, sagte gestern in Bonn, zu der Kundgebung unter dem Motto „Auf nach Bonn“ würden deutlich über 200.000 TeilnehmerInnen erwartet. Der Protest sei „ein erster Höhepunkt, aber zugleich nur eine Zwischenetappe“. Die DemonstrantInnen werden mit 70 Sonderzügen und etwa 4.000 Bussen auf Bonn zurollen.

Schulte erklärte, die Gewerkschaften seien auf eine lange Auseinandersetzung vorbereitet und würden alle ihnen rechtlich zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen. Dies gelte vor allem für den Fall, daß die Arbeitgeber ihre Drohung wahrmachten, daß so schnell wie möglich alle Tarifverträge gekündigt werden sollten, um die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall zu kürzen. Die Gewerkschaften haben am Montag ihre regionale Protestwelle gegen das Sparpaket verstärkt. Etwa zehntausend Metaller haben sich an den Protestaktionen der IG Metall beteiligt. Der Schwerpunkt der Demonstrationen lag in Norddeutschland. Allein in Hamburg beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben bis Redaktionsschluß mehrere tausend Menschen an vierzehn Aktionen im Stadtgebiet. In Essen demonstrierten nach Gewerkschaftsangaben rund 3.500 Menschen unter dem Motto „Für Arbeit und soziale Gerechtigkeit“. Die Belegschaft des Dasa-Werkes Speyer und Mitarbeiter der Dasa-Standorte Hamburg-Finkenwerder, Stade, Bremen und Vadel verbanden eine Demonstration gegen die Dolores-Planungen mit Protesten gegen das Sparpaket. Auch in Heidelberg und Lörrach legten mehrere hundert ArbeitnehmerInnen in kleineren Betrieben für kurze Zeit ihre Arbeit nieder. In Ingolstadt zogen gestern abend rund 2.000 TeilnehmerInnen durch die Innenstadt.

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