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Sicherheit Lübecks gefährdet

■ Stopp für Giftmülltransporte nach Schönberg gefordert

Der BUND hat Bundesumweltministerin Angela Merkel (CDU) gestern aufgefordert, einen sofortigen Stopp der Giftmüll-Transporte von der undichten hessischen Giftmülldeponie Kriftel auf die Deponie Schönberg bei Lübeck zu veranlassen. Täglich würden 40 Lastwagen von der Hoechst-Deponie Müll in Schönberg abladen, der mit PCB, Dioxin, Quecksilber, Furanen und Blei belastet sei.

Die Frankfurter Hoechst AG gibt an, der Sondermüll bestehe zum größten Teil aus Bauschutt und Bodenaushub, der verschiedene Reststoffe aus der Produktion enthalte, darunter unlösliches Bariumsulfat. Insgesamt sollen 60.000 Tonnen umgebettet werden. Bis März sollen insgesamt 2500 Fahrten abgeschlossen sein.

Nach neueren Untersuchungen des Berliner Professors Asaf Pekdeker ist Europas größte Deponie bereits mit dem verbotenen Pestizid DDT und seinen Abbauprodukten belastet. Die Sicherheit der Deponie und der Bevölkerung auch der Stadt Lübeck sei gefährdet.

Pekdeker habe in seinem Gutachten kritisiert, daß momentan 60 Prozent der Untersuchungsbrunnen an und auf der Deponie defekt seien. Viele Proben seien unbrauchbar. Im unmittelbaren Deponieuntergrund sei keine zusammenhängende geologische Barriere nachweisbar. Auch die Lübecker Umweltsenatorin Maria Krautzberger sei zu dem Schluß gekommen, daß alle Aussagen über die angebliche Sicherheit der Deponie Schönberg nicht länger aufrecht zu halten seien. dpa

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