■ Soundcheck: Gehört: Super Furry Animals
Gehört: Super Furry Animals. Was in England die Titelblätter der einschlägigen Gazetten ziert, wird hierzulande noch lange nicht für bare Münze genommen, geschweige denn in solche verwandelt. So blieb es am Mittwoch im Marx trotz einer händeringenden Kartenverschenkaktion der Plattenfirma leer. Dabei hätte der glitzernde Spacecop der jüngsten Creation-Band durchaus mehr Aufmerksamkeit verdient, heben sich die fünf Waliser doch schon allein aufgrund ihrer Herkunft angenehm von der dumpfen Großmäuligkeit vieler ihrer Union Jack schwingenden Kollegen ab. Unbeirrt komprimierten sie die fein verwobene Versponnenheit ihres mit Streichern, Bläsern und Balalaika ausstaffierten Debütalbums zu fuzziger Punkpower und demonstrierten auf diese Weise die Unwiderstehlichkeit der Harmoniegesänge ihrer Refrains. In der Zwischenzeit wagte sich das analoge Gezirpe der Synthesizer in genreuntypische low frequency-Bereiche vor. „God! Show me magic!“ Der technoide Abgang eröffnete einen verheißungsvollen Blick auf das noch schlummernde Potential dieser Band.
Thomas Overdick
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