: Die literarische Woche
Mittwoch: Die Anthologie zum schwulen Literaturpreis 1994 heißt Die Engel sind echt. Im Rahmen eines Literarischen Nachtcafés stellen Hamburger Autoren ihre Beiträge vor. Buchladen Männerschwarm, Neuer Pferdemarkt, 21 Uhr
Donnerstag: Mit dem 1926 geborenen Franzosen Michel Butor tritt diese Woche ein literarisches und gedankliches Schwergewicht bei der Reihe „Perspektiven Metropolianer Kultur“ im Literaturhaus auf. In den 50er Jahren schrieb er Romane, die ihm – neben Alain Robbe-Grillet und Nathalie Sarraute – zum wichtigsten Vertreter des Noeveau Roman machten. Viel Aufmerksamkeit erregte Butors 1993 auf deutsch erschienener Essay Die Stadt als Text. Das überall in Städten vorhandene Geschriebene – Verbotsschilder, Reklame, Straßennamen, aber auch Unsichtbares wie in Archiven verwahrte Schrift – brachte den Essayisten dazu, die Stadt tatsächlich wie einen Text, nachgerade wie einen Roman, zu lesen. Seine weiterführende These ist nun: Diese Stadt-Texte entstehen nicht, wo sich viele Menschen versammelt haben. Vielmehr ist es gerade umgekehrt zu sehen: Die Menschen sammeln sich um die Texte. Literaturhaus, 20 Uhr
Freitag: Werke wie Das kunstseidene Mädchen machten sie bekannt. 1935 emigrierte sie 25jährig. Aber schon 1940 kehrte sie nach Deutschland zurück, um bis zum Jahr 1945 illegal hier zu leben. Über Leben und Werk der Irmgard Keun sprechen Karin Schönewolf und Barbara Spieß. Frauenbildungszentrum Denk(t)räume, Grindelallee 43, 17 Uhr
Montag: Die Lesereihe „Literatour Nord“ führt diese Woche Durs Grünbein in unsere Gefilde. Der junge Lyriker liest aus den Werken Fakten und Fallen und Den teuren Toten Heinrich-Heine-Buchhandlung, Schlüterstraße, 19.30 Uhr
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