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Angst um himmlischen Frieden

■ Präzisionsschützen und Panzerfahrzeuge sollen Anschlag auf Papst verhindern

Papst Johannes Paul II. ist ein aufwendiger Gast. Wenn aus den Katakomben unter der Zuschauertribüne des Olympiastadions das Papstmobil hervorrollt, ist er noch ganz der katholische Oberhirte. Unter einem Segeltuchbaldachin in luftiger Höhe, wo das olympische Feuer einem Altar weichen mußte, wird er die Messe lesen und den Segen sprechen. Beim Gang durchs Brandenburger Tor dann fällt er strafrechtlich unter die Kategorie „Staatsoberhaupt“. Dann sollte das lose Mundwerk gezügelt und der Stinkefinger in der Hosentasche gelassen werden. Jede Beleidigung kann als Straftat geahndet werden.

Der „Heilige Vater genießt Gefährdungsstufe 1“, betonte gestern Polizeidirektor Hans-Jürgen Förster auf einer Pressekonferenz. Da ein Anschlag nicht auszuschließen sei, werde die Polizei für „ausreichend“ Schutz sorgen, betonte der „überzeugte Protestant“. So werden Präzisionsschützen, Hubschrauber und gepanzerte Fahrzeuge die Pilgerkolonnen ergänzen. Man solle sich nicht über Polizisten in Einsatzanzügen wundern, sagte Förster, denn die Hoffnung auf einen friedlichen Verlauf einer solchen Veranstaltung sei „in der Vergangenheit oft genug enttäuscht worden“. Mit der Begründung, daß der Papstzug früher angemeldet wurde, werde die zeitgleich am Brandenburger Tor endende Gegendemonstration nun zum Großen Stern umgeleitet.

Wer dem Papst nicht zu Fuß hinterherpilgern will, dem bietet die BVG ein Extraticket an. Doch die im Kurztakt verkehrenden U- und S-Bahnen sind auch an diesem Tag nicht für ein „Vergelt's Gott“ zu benutzen. Für acht Mark können sich ein Erwachsener und ein Kind im gesamten Netz bewegen. Stephanie v. Oppen

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