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Urteil gegen Staudamm

■ Weiterbau des Bakun-Damms in Malaysia wohl nur unterbrochen

Kuala Lumpur/Berlin (AP/taz) – Zwei Tage nachdem die malaysische Regierung einem Konsortium unter Führung des ABB-Konzerns den Auftrag erteilte, auf Borneo den größten Staudamm Südostasiens zu bauen, stoppte das oberste Gericht in Kuala Lumpur gestern vorerst den Bau. Richter James Foong erklärte, daß gegen Umweltgesetze verstoßen werde. Erst wenn ihre Einhaltung gesichert sei, könne der Bau an dem 8,3 Milliarden Mark teuren Bakun- Staudamm fortgesetzt werden.

Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Urgewald erfuhr von malaysischen Dammgegnern, daß das Urteil sich auf das Umweltqualitätsgesetz bezieht, das Umweltvertäglichkeitsprüfungen vorschreibt, die der Öffentlichkeit über mehrere Wochen zugänglich gemacht werden müssen. Dagegen sei im Falle des Bakun- Damms verstoßen worden. Umweltschützern zufolge müssen für den Damm 9.000 Menschen umgesiedelt werden. Überflutete Regenwaldbäume würden verrotten, das Wasser flußabwärts würde verseucht und das klimaschädliche Methangas freigesetzt.

Die schweizerisch-schwedische ABB Asean Brown Boveri, die den Damm, das Kraftwerk und die Stromleitungen erstellen soll, gab bekannt, daß das Gerichtsurteil nicht zu Verzögerungen bei dem Projekt führen werde. Jedenfalls habe der Generalunternehmer für den Damm, der malaysische Holz- und Baukonzern Ekran, dies zugesichert. Auch Heffa Schücking von Urgewald vermutet, daß die Umweltauflagen nachgeholt werden und der Bau dann fortgesetzt wird. lieb

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