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Appell für die Mitte

■ Wissenschaftler fordern neuen Standort für das Holocaust-Denkmal

Der Standort des geplanten Holocaust-Denkmals in Berlin sollte revidiert werden. Einen entsprechenden Appell haben prominente Wissenschaftler an die Auslober des Mahnmals im künftigen Regierungsviertel der Hauptstadt gerichtet. Vielmehr sollte das Denkmal an einem „angemessenen Ort“ plaziert werden, betonen die Unterzeichner des Schreibens, das vom Institut für vergleichende Geschichtswissenschaften in Berlin und dem in Frankfurt/Main ansässigen Fritz-Bauer-Institut initiiert wurde.

Die bisher vorgesehene Plazierung an der ehemaligen Stelle des „Führerbunkers“ südlich des Brandenburger Tors würde den „Führermythos“ und eine Strategie fortschreiben, die nach 1945 der Entlastung diente – nicht die Deutschen, sondern Hitler ist es gewesen, heißt es in dem Appell. Die Nähe zum Brandenburger Tor könne so verstanden werden, als sollten deutsche Verbrechen mit „Nachkriegsvergehen an den Deutschen“ aufgerechnet werden.

Das Schreiben haben Jean Christoph Ammann, Direktor des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt, Barbara Distel, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, Julius Schoeps, Direktor des Moses- Mendelssohn-Zentrums in Potsdam und Herbert Wiesner, Leiter des Literaturhauses in Berlin, unterzeichnet. Bislang ist geplant, den Grundstein für das Mahnmal 1999 zu legen. dpa

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