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Kriegsverbrechen Vergewaltigung

Das UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag ist das erste Gericht, das Vergewaltigungen als Kriegsverbrechen einstuft. Bislang waren Vergewaltigungen im Kriege nicht als gesonderter Straftatbestand geführt, sondern unter allgemeine Kriegsverbrechen subsummiert worden. Chefankläger Richard Goldstone teilte dazu in Den Haag mit: „Wir haben es immer als einen wichtigen Bestandteil unserer Mission betrachtet, die Einordnung dieser Taten im internationalen Völkerrecht neu zu definieren.“

Zeitgleich mit der Anhörung im Falle Karadžić und Mladić erhob das Tribunal am Donnerstag erstmals Anklage gegen wegen Massenvergewaltigung. Die Anklageschrift wirft acht bosnischen Serben vor, im April 1992 nach der Einnahme der Stadt Foca muslimische Frauen gefangengehalten und wiederholt mißbraucht zu haben. Das jüngste Mädchen sei erst 15 Jahre alt gewesen. Über Monate hätten die Angeklagten die Frauen und Mädchen gequält und mißhandelt.

Nach Angaben der UNO-Menschenrechtskommission wurden Vergewaltigungen während des Krieges in Bosnien systematisch als Mittel der Kriegführung eingesetzt, um Menschen zu erniedrigen und zu terrorisieren.

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