piwik no script img

Peter Grubbe, geboren am 10. Dezember 1913, leitete unter seinem Geburtsnamen Claus Peter Volkmann von 1941 bis 1942 das Juden-Ghetto von Kolomea (Ostgali zien). Als kommissarischer Kreishaupt mann war er verantwortlich für alle An ordnungen gegen die Juden. Nach dem Krieg arbeitete Volkmann, der sich ab 1945 Grubbe nannte, u. a. für FAZ, Welt, stern und Zeit und machte sich auch als Buchautor über soziale Fragen und die Dritte Welt einen Namen. Im September vergangenen Jahres berichtete der Sutt garter taz-Korrespondent Philipp Mauß hardt über die zweigeteilte Laufbahn des Juristen Volkmann und des Journalisten Grubbe. Der setzte sich gegen den Vor wurf, am Tod von mindestens 30.000 Ju den mitverantwortlich zu sein, im Spiegel zur Wehr: „Ich habe mir nichts vorzuwer fen.“ Jetzt, neun Monate später, meldete sich ein junger, aus Polen stammender Histori ker im taz-Büro Hannover. Bogdan Mu sial hat in polnischen Archiven Unterla gen gefunden, die Volkmann als über zeugten und eigenmähtig handelnden deutschen NS-Beamten zeigen. Schon vor seiner Dienstzeit in Kolomea hatte er Ju den und Polen in Zwangsarbeiterlager eingewiesen. taz-Korrespondent Jürgen Voges hat die Dokumente gesichtet. Ge gen Volkmann/ Grubbe war in den sechzi ger Jahren beim Landgericht Darmstadt ein Vorermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Beteiligung an der „Endlö sung“ eingeleitet worden. Das Verfahren wurde 1969 eingestellt, weil ihm kein per sönlich begangener Mord nachgewiesen werden konnte.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen