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Der gute Mann klebt nicht am Stuhl

■ Nach dem überraschenden Rücktritt von Norbert Thines braucht der 1. FC Kaiserslautern nun einen neuen Präsidenten

Kaiserslautern (dpa) – 45 Minuten nach Mitternacht war beim Bundesliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern der Umbruch nach turbulenter Mitgliederversammlung vollzogen. Mit dem Präsidenten Norbert Thines trat die gesamte Führung inklusive des bisherigen Aufsichtsrats zurück.

Dafür wurden Karlheinz Feldkamp, Meister-Trainer von 1991, und Expräsident Jürgen Friedrich mit überwältigender Mehrheit der 1.760 anwesenden Mitglieder in den fünfköpfigen neuen Aufsichtsrat gewählt, der künftig die Geschicke des Krisen-FCK steuert. Mit den Worten „Wir kleben nicht an unseren Stühlen und machen den Weg für die Zukunft frei“ ging der seit 1988 amtierende Thines, nachdem ihn am Ende eines emotionsgeladenen Dienstag abends der Exmanager Rainer Geye der Lüge bezichtigt hatte. Das war zuviel für den „guten Mann vom Betzenberg“, der sich zu Beginn noch kämpferisch gegeben hatte.

Um den Verein nicht führungslos zu lassen, besorgen zwei Mitglieder des neuen Verwaltungsrats vorläufig die Geschäfte. Gesucht wird nun ein neuer Präsident, den die demnächst einbezuberufende Mitgliederversammlung wählen muß. Expräsident Norbert Thines aber treibt schon die Sorge um, daß die neue Satzung dem Aufsichtsrat um den Fernsehjournalisten Feldkamp und Jürgen Friedrich zuviel Macht gegeben haben könnte.

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