: Der wärmste Frühwinter aller Zeiten
Von der antizyklischen Gemütlichkeit des wärmsten Frühwinters, den die Hansestadt je erlebt hat, wurden gestern Hunderte an die Elbe gelockt. In stiller Dankbarkeit, keine nackten Beine, geröteten Nasen, behaarten Rücken und hautkrebsverdächtigen Leberflecke sehen zu müssen, genossen die witterungsgeprüften HamburgerInnen die erfrischende Brise. „Ich kann mich nicht erinnern, mich je so von innen heraus warm gefühlt zu haben“, raunte eine Spaziergängerin ihrem Bekannten zu. Die unnatürlich warmen Temperaturen der Vorjahre nämlich haben verhindert, daß der Mensch Eigenhitze entwicklen konnte. Darüber hinaus hat er das „Brrrr“, das Kältezittern, das zum körperlichen Wohlbefinden unerläßliche Gänsehautbilden, das Handschuh-, Schal- und Mützetragen und Naseputzen verlernt.
sim/Foto: Oliver Helf
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