: Der Bürgerkrieg in Sri Lanka eskaliert wieder
■ Mehrere hundert Menschen bei schweren Kämpfen um Militärstützpunkt getötet
Neu-Delhi/Colombo (AP) – Im Nordosten Sri Lankas hat auch gestern eine der heftigsten Schlachten im 13jährigen Bürgerkrieg des Landes getobt. Dabei wurden nach Angaben der tamilischen Rebellen mindestens 1.000 Soldaten getötet. Die Guerillakämpfer hatten den Angriff auf den Militärstützpunkt Mullaittivu am Donnerstag begonnen. Die eigenen Verluste bezifferte das Büro der Untergrundorganisation Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) in London mit 120 Gefallenen.
Die Rebellen erklärten, der Stützpunkt sei zerstört. Die Armee erklärte, der 300 Kilometer nördlich von Colombo gelegene Stützpunkt werde von den Soldaten verteidigt. Nach Informationen von Militärsprecher Major Tilak Dunuwille sind 211 Soldaten gefallen und 425 Rebellen getötet worden.
Nach Rebellenangaben schossen die LTTE-Kämpfer am Samstag einen Hubschrauber ab, in dem 37 Soldaten saßen, die als Verstärkung zu dem Stützpunkt gebracht werden sollten. Die Armee teilte demgegenüber mit, Kampfhubschrauber hätten Hunderte Soldaten nach Mullaittivu gebracht. Die srilankische Kriegsmarine versenkte nach eigenen Angaben acht Boote der Tamilen. Dabei seien 44 Rebellen umgekommen, hieß es. Die Befreiungstiger brachten am Samstag Hunderte getöteter Soldaten in die Stadt Kilinochchi. Das Rote Kreuz traf Vorbereitungen für die Übergabe der Leichen an das Militär. Die Rebellen im Norden und Nordosten Ceylons kämpfen seit 13 Jahren für einen tamilischen Staat. Mehr als 42.000 Menschen wurden dabei getötet.
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