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Neonazi beantragt Heß-Gedenkmarsch

■ Junge Nationaldemokraten wollen am 3.8. demonstrieren

Bremer Neonazis haben für den 3. August einen Gedenkmarsch zum Todestag des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß durch die Bremer Innenstadt beantragt. Der Absender des Antrages, der der taz jetzt vorliegt: Markus Privenau, der Kopf der zwei Handvoll AktivistInnen der extremen Bremer Rechten. Privenau rechnet mit 500 TeilnehmerInnen. Das Stadtamt will den Antrag prüfen und „zeitgerecht entscheiden“, sagte Stadtamts-Leiter Hans-Jörg Wilkens.

Vor zwei Jahren hatte Privenau schon einmal einen Gedenkmarsch beantragt, der aber verboten worden war. Daraufhin war Privenau bis zum Oberverwaltungsgericht gezogen, war aber unterlegen. Genauso wie seine GesinnungsgenossInnen in zahlreichen anderen bundesdeutschen Städten, die parallel eine Anmeldung probiert hatten. In diesem Jahr sind bislang noch keine weiteren Versuche andernorts bekannt geworden.

Privenau war noch vor zwei Jahren bei den „Kameradschaftsbünden“ unter dem mittlerweile inhaftierten Hamburger Neonazi Christian Worch organisiert. Nun ist er, wie vielen AktivistInnen aus der extremen Rechten, bei den Jungen Nationaldemokraten gelandet, der Jugendorganisation der NPD. „Seit einem Jahr haben viele Neonazis die daniederliegende JN übernommen“, berichtet Lothar Jachmann, Vizechef des Bremer Verfassungsschutzes. „Dort können sie sich einer halbwegs funktionierenden Organisation bedienen. Und die NPD ist froh, daß da überhaupt jemand reingegangen ist“ . J.G.

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