: Ausgelotet wird die Chance für eine rechte Sammlungsbewegung
Den Anfang machte im Juni 1995 der Chef der Thüringer „Republikaner“, Wolfgang Kleindienst. Er initiierte in Eisenach eine illustre Runde von Rechtsaußen-Aktivisten, die er Runden Tisch nannte. Das Beispiel machte schnell Schule. In Berlin, Köln, Krefeld, München und Pforzheim loteten an Runden Tischen Mitglieder der „Deutschen Liga für Volk und Heimat“, von NPD und DVU, der „Republikaner“ (Rep) und auch militante Neonazi-Kader die Chancen für eine „Vereinigte Rechte“ in der Bundesrepublik aus. Forderungen nach einer Urabstimmung über den Zusammenschluß der Rechtsparteien wurden in diesen, von bis zu 200 Teilnehmern besuchten Veranstaltungen laut. Die „Republikaner“ reagierten nervös und überzogen Teilnehmer solcher Runden mit Parteiausschlußverfahren. Doch der „Popanz der Runden Tische“ (Rep-Chef Schlierer) ist auch nach dem Wahlerfolg der „Republikaner“ in Baden-Württemberg noch nicht zu Ende. Derzeit kursiert ein neunseitiges Papier über den Zusammenschluß der rechten Parteien in der Szene. Verfasser ist der ehemalige Rep-Wahlkampfleiter Leo Thenn aus Pforzheim. Er fordert die „Liquidierung der Republikaner“ zugunsten der Gründung einer „Vereinigten Rechten“.
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