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Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

Agent 00 - Mit der Lizenz zum Totlachen USA 1996, R: Rick Friedberg, D: Leslie Nielsen, Nicolette Sheridan, Charles Durning

„Nielsen, der eine silberhaarige, amerikanische Version von Roger Moore als James Bond spielt, bringt denselben Geist einer unrührbaren, komischen Ernsthaftigkeit in die Rolle, der auch seinen völlig unfähigen Polizei-Leutnant in der „Naked Gun“ Serie auszeichnete. Nielsen verliert in einem Film vielleicht seine Hose, aber nie seine Würde. Er verkörpert eine unzerstörbare männliche Lebensart, die eine absolute Ungeschicklichkeit und Dummheit verbirgt. Selbst beim albernsten Bauchklatscher erlaubt Nielsen nur die winzigste Andeutung von Vergnügen in den Ecken seines stählernen, zielsicheren Blickes. Statt langsam komische Situationen aufzubauen, wird hier mit einem Maschinengewehr-Ansatz von Humor gearbeitet. Ohne darauf zu achten, worauf er zielt, beginnt der Film zu feuern, versprüht komische Querschläger in alle Richtungen und verläßt sich darauf, daß der eine oder andere schon genau ins Schwarze treffen wird. Einige tun dies auch, auch, aber viel mehr gehen daneben.“ (New York Times) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall- und Ziegelhofkino (OL)

B

Black Day Blue Night USA 1995, R: J.S. Cardone, D: Mia Sara, Michelle Forbes

„Zwei attraktive junge Frauen im Cabrio, ein rätselhafter Anhalter, Gluthitze auf dem Highway, dazu ein Koffer voll geklauten Geldes. Voila, fertig ist das Gangster-on-the-Road-Filmchen der neunziger Jahre, das ein bißchen mit seinem Genre herumalbert und ein bißchen den Zeiten nachtrauert, in denen sich solche Geschichten noch mit echter Dramatik aufladen ließen. Davon ist dieser armselige Neo-Noir-Abklatsch des B-Filmers Joe S. Cardone allerdings so weit entfernt wie seine Helden von einem Happy Ending.“ (Der Spiegel) Cinema

Blues Brothers USA 1980, R: John Landis, D: John Belushi, Dan Akroyd, James Brown, Aretha Franklin

„The Blues Brothers is a monument of waste, noise und misplaced cool, but it has its engagingly nutty moments. This film has one pace - breakneck - and doesn't allow the audience to breath, rest or care about anyone or anything. It's worth noting that its big budget exceeded the amount Chaplin, Keaton, Laurel & Hardy, Harry Langton and Ben Turpin used to make ALL their films.“ (James Monaco) Kino im Stadionbad

D

Dead Man Walking USA 1995, R: Tim Robbins, D: Susan Saradom. Sean Penn

Robbins beschreibt hier die schwere und aufreibende Arbeit der Nonne Hellen Prejan, die dem Mörder Mattew Poncelt in den Wochen vor seiner Hinrichtung seelischen Beistand liefert. Über weite Passagen wirkt der Film wie ein intimes Zweipersonenstück, in dem Saradon und Penn ihre Rollen so tief ausloten, daß dabei viel mehr spürbar wird als nur der so gerne und oft bemühtee Antagonismus zwischen der Heiligen und dem Monster. Auch hier verweigert uns Robbins die einfachen Antworten. (hip) Modernes, Muwi-Filmkunst (OL)

Dunston – Allein im Hotel USA 1995, R: Ken Kwapis, D: Jason Alexander, Faye Dunaway u.a.

„Kinder retten Tiere; Tiere helfen Kindern, über sich selbst hinauszuwachsen. Diesem fundamentalen und oft variierten Thema widmet sich auch Kwapis' turbulente Komödie, in der der kleine Kyle den zum Stehlen abgerichteten Orang-Utan Dunston aus den Fängen seines brutalen Herrchens befreit. Ein amüsanter, streckenweise ziemlich rasanter Kinderfilm, in dem Rupert Everett die köstliche Karikatur eines Fieslings gibt.“ (tip) Ufa-Stern

E

Echte Kerle Deutschland 1995, R: Rolf Silber, D: Christoph M. Ort, Tim Bergmann

„Ein junger Macho wird von seiner Lebensgefährtin auf die Straße gesetzt, findet Unterschlupf bei einem sympathischen Schwulen und läutert sich zum besserer (sprich: softeren) Mann. Diese - zugegeben gar nicht schlechte - Story hat sich Filmemeacher Rolf Silber schon vor etlichen Jahren ausgedacht. In der Zwischenzeit aber haben sich reihenweise aufgeplusterte Machos im Bett der neuen deutschen Witzischkeit flachgelegt, in „Allein unter Frauen“, „Nur über meine Leiche“, „Japaner sind die besseren Liebhaber“ - und vor allem in dem Schwulitätenhit „Der bewegte Mann“. Darum sieht Silbers im spießigen Mief der Frankfurter Polizei angesiedelter Film, der durchaus mit lichten Augenblicken aufwartet, am Ende unweigerlich aus wie ein Sammelsurium der bewährten Heiterkeitszutaten: alles ziemlich homogen.“ (Der Spiegel)Ufa-Stern, Muwi-Filmkunst (OL), Casablanca (OL), (OL), Apollo (WHV)

Ein Schweinchen namens Babe USA 1995, R: Chris Noonan, D: James Cromwell, Magda Szubanski

„Das muß man erstmal auf die Beine stellen: Sprechende Tiere in einem Spielfilm, und das als Unterhaltungsstück für alle von 8 bis 80. Chris Noonan setzte diese unverfrorene Viecherei beschwingt und schweinisch gut in Szene.“ (Bremer) UT-Kinocenter

F

Flipper USA 1996, R: Alan Shapiro, D: Paul Hogan, Issac Hayes

„... bald wird er kommen. Jeder kennt ihn, den klugen Delphin!“ Leider ist die Übertragung der alten TV-Serie ins Kino nur bedingt gelungen. Kameramann Bill Butler mag wohl lieber böses Meeresgetier: er rückte schon Spielbergs „Hai“ ins rechte Licht.“ (TV-Spielfilm) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall- und Ziegelhofkino (OL)

Flirting with Disaster USA 1996, R: David O. Russell, D: Patrcia Arquette, Ben Stiller

Mag sein, daß wir im Kino gerade das Entstehen eines neuen Genres beobachten können: des „Adoptionsfilms“. In den nächsten Monaten kommen gleich drei Filme in die Kinos, in denen sich jemand auf die Suche nach der lieblichen Mutter eines Kindes macht, das gleich nach der Geburt zur Adoption freigegeben wurde. Im Vergleich mit Woody Allens „Mighty Aphrodite“ und Mike Leighs „Secrets and Lies“ ist dieses abgedrehte Roadmovie sicher der leichtgwichtigste und konventionellste von den dreien, aber neben den beiden alten Hasen kann der Nachwuchsregisseur Russell mit seinem zweiten Spielfilm durchaus bestehen. Der verklemmte Insektenforscher Mel Coplin reist hier mit frustrierter Ehefrau und Säugling durch die USA, um seine eigenen Ursprünge zu ergründen. Russell läßt einfach möglicht extreme Persöhnlichkeiten in möglichst extremen Situationen aufeinandertreffen, huscht dabei von einer komischen Szene zur nächsten und ist schon zufrieden, wenn zumindest jede zweite zündet. Dieser überbordende, leicht chaotische Stil, bei dem einige der schönsten Pointen wirken, als wären sie ganz beiläufig aus dem Handgelenk geschüttelt worden, gibt dem Film eine übermütige, sehr sympathische Grundstimmung. (hip) Filmstudio, UT-Kinocenter und Casablanca (OL)

From Dusk Till Dawn USA 1996, R: Robert Rodriguez, D: Quentin Tarantino, Georg Clooney, Harvey Keitel

Für seinen Soulbrother Rodriguez holte Tarantino sein allererstes Skript aus der Schublade, überarbeitete es und spielt zu allem Überfluß auch noch eine der Hauptrollen. So daß man unmöglich sagen kann, wer von den beiden bei diesem Film für welchen Blutfleck verantwortlich ist. Die letzten 40 Minuten wird nur noch herumgeballert, gebissen und geschrien. Auch wenn Rodriguez noch so rasant inszeniert und schneidet, verliert man schnell den Überblick und das Interesse daran, wer schon untot ist oder noch ungebissen auf alle anderen eindrischt. Und so hofft man auf ein möglichst baldiges Morgengrauen. Nicht etwa weil dann alle Bösen in den ersten Sonnenstrahlen zerschmelzen, sondern weil der Titel verspricht, daß der Film mit ihm endet. (hip) Ufa-Palast, Casablanca (OL), Schauburg

G

Geh, wohin dein Herz dich trägt Italien 1996, R: Cristina Comencini, D: Virna Lisi, Margherita Buy

„Die Brücken am venzianische Fluß: Nachdem Marta wegen dem Tod ihrer Großmutter Olga in die Familenvilla in Italien zurückkehrt, enthüllt deren Tagebuch die tiefsten Intimitäten und versteckten Leidenschaften von Frauen, die Marta bisher nur als Mamma und Oma kannte. Die Romanvorlage von Susana Tamaro, die selbst Film studierte, ist in Italien der erfolgreichste Roman seit „Der Name der Rose“ und seit Fabuar 1995 ohne Unterbrechung auf der deutschen Bestsellerliste.“ (Katalog des Filmfest München) Europa

H

Der Hexenclub USA 1996, R: Andrew Fleming, D: Rubin Tunney, Fairuza Balk, u.a.

„Teenager Sarah ist sich immer als Außenseiterin vorgekommen. Ihre Familie ist zwar nach Los Angeles umgezogen, doch an der neuen Schule fühlt sie sich gleich in dieselbe Rolle gedrängt. Dann lernt sie Bonnie, Nancy und Rochelle kennen, drei Mädchen, die von anderen geschnitten und als „Zicken von Eastwick“ beschimpft werden. Um den ständigen Anfeindungen zu begegnen, gründen die vier einen Hexenzirkel. Die Zauberkräfte, die sie wecken, geraten indes bald außer Kontrolle.“ (Bremer) City

Hippolytes Fest Frankreich 1995, R: Laurent Benegui, D: Stephane Audran, Michel Aumont

Als Buch mag das alles noch ganz erträglich sein, als Film führt es spontan zu Frankophobie: Laurent Benegui hat seinen eigenen Roman verfilmt, „Hippolytes Fest“. Hippolyte, Meisterkoch alter Schule in Paris muß seinen traditionsreichen Laden schließen, weil eine Bank eine neue Filiale eröffnen will. Am letzten Abend dürfen sich noch mal alle Freunde des Hauses an Kalbsbries, Lammsattel und Jabobsmuscheln laben. Weder eine überzeugende Hommage an leidenschaftliche Köche und exzellente Küche ist Benegui geglückt noch ein stimmiges Portrait der bunt gewürfelten Gästeschar, die das „Petit Marguery“ am letzten Abend heimsucht. Statt dessen menschelt es gewaltig, die Gäste - inkl. politisch korrektem Alibi-Araber und Vorzeige-Clochard - gefallen sich im Äußern peinlicher Weisheiten, dazu wabert unentwegt Chormusik. Der Rest ist nicht einmal aufregend fotografiertes Maggi-Kochstudio. (Mu) Schauburg

J

James und der Riesen-Pfirsich USA 1996, R: Henry Delick, D: Paul Terry, Pete Postlethwaite

„Märchen-, Musical- oder Obstfans werden sich beim Puppentheater aus der „Nightmare Before Christmas“-Werkstatt um Produzent Tim Burton wohlfühlen. Die Aschenputtel-Geschichte des kleinen James, der vor seinen bösen Tanten auf einen ins Gigantische gewachsenen Pfirsich flieht und dabei Freunde unter den mitreisenden Insekten findet, besitzt genügend Herz, um den wohligen Zynismus der Randy-Newman-Songs abzufangen. Nicht so recht passen will dagegen die reale Rahmenhandlung in diesem zweiten Spielfilm des Burton-Proteges Henry Selick. Eine reine Puppenshow hätte noch mehr Charme gehabt.“ (TV-Spielfilm) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall- und Ziegelhofkino (OL)

K

Die kleinen Strolche USA 1922-27, R: Robert F. McGowan, D: Mickey Daniles, Jackie Condon, Farina Hoskins

Ein wilder Haufen Kinder, der jedliche Ordung der Erwachsenenwelt in Sekundenschnelle in Chaos verwandelt. Dieses einfache und ewig gültige Rezept für Slapstickfilme hat Produzent Hal Roach schon in der Stummfilmzeit entwickelt. Seine Serie von Kurzfilmen mit den kleinen Strolchen wurd damals ein so großer Erfolg, daß er bis 1942 insgesammt 221 Folgen produzierte. In Deutschland liefen die „Kleine Strolche“ in den 60er Jahren im Fernsehen, und Farina, Mary, Mike und Joe waren unter Kindern mindestens so beliebt wie später Ernie, Bert und Kermit. Im Hollywood von heute ist Kevin einer ihrer späten Enkel. In diesem Programm sind einige ihrer wildesten Kurzfilme zu sehen. (hip) Atlantis

L

La Flor de mi Secreto (Mein blühendes Geheimnis) Spanien Frankreich 1995, R: Pedro Almodovar, D: Marisa Paredes, Juan Echanove / Originalfassung mit Untertiteln

„Dies ist der unprätentiöseste Film, den Almodovar seit langem inszeniert hat; nach den kindischen Schein-Povokationen von „Kika“ stand eine Neuorientierung allerdings an. So bleibt hier beharrlich aus, was zu erwarten und befürchten gewesen wäre: daß der Regisseur seiner sattsam bekannten Lieben zum „Camp“ nachgibt, und die Kopfgeburten seiner spanischen Barbara Cartland bebildert. Von den Büchern, die die Filmheldin Leo unter falschem Namen verfaßt, sehen wir immer nur die Einbände - keine Schmachtromantik, keine Exkurse in die Welt der schönen Lügen verstellen den Blick. Die Verwandschaft mit der Gattung des Kitschromans verrät sich nur in einer leichten Verschiebung der Perspektive, in den Details der Inszenierung, einer gewissen Leidenschaft für glamouröse Accessoires.“ (Sabine Horst) Kino 46

Das Leben nach dem Tod in Denver USA 1996, R: Gary Fleder, D: Andy Garcia

„Das Leben nach dem Tod in Denver wird nicht einfach sein, wenn du im Schnellgang etliche Typen umgenietet hast, die dir nun drüben auflauern, um dich schön langsam in Chillipfeffer zu rösten. Die Filmhandlung beschränkt sich, wie üblich, aufs Diesseits, also auf das Umnieten in allerlei pfiffigen Versionen. Andy Garcia trägt dabei stets tadellose Anzüge und hat eine Braut, die jeden scharfen Blick wert ist. Fazit: Wer Blei mag, kriegt Blei in Mengen. Man will ja kein Spielverderber sein, doch soll niemand sagen können, er wäre nicht gewarnt worden.“ (Der Spiegel) Modernes

Leon – der Profi (Directors Cut) Frankreich 1994, R: Luc Besson, D: Jean Reno, Gary Oldman

„Der knapp 25minütige „Nachschlag“ zu „Leon“ bringt keine neuen Erkenntnisse über ursprünglich einmal anders gedachte Absichten des Regisseurs. Neben einigen für die Geschichte und das Verständnis eher unerhebliche „Füllszenen“ beschert diese Fassung dem Zuschauer eine lange Sequenz, in der Leon seine kindliche Partnerin zur Killerin ausbildet. Zur Vertiefung der Charaktere der beiden Hauptpersonen und ihrer Beziehung trägt diese Erweiterung allerdings nicht bei. Im Gegenteil, sie nimmt der Geschichte letzlich das „Geheimis“. Kinder zu Killern auszubilden und die Methoden auch noch genüßlich (und mit zynischem Humor) vorzuführen, ist eine inszenatorische Entgleisung, deren Entfernung den Film damals „verbessert“ hatte.“ (film-dienst) Schauburg

M

Der Mann, der die Sterne macht Italien 1995, R: Giuseppe Tornatore, D: Sergio Castellitto, Tiziana Lodato, u.a.

Selbst im kargen, armen Sizilien der frühen fünfziger Jahre wußte jeder vom paradiesischen Leben der Filmstars. Und ein gewitzter Betrüger brauchte sich nur als Talentsucher der Universalia Studios in Rom auszugeben, um den Leuten für angebliche Probeaufnehmen mit seiner klapprigen Kamera das Geld aus den Taschen zu ziehen. Diese Geschichte erzählt Tornatore mit seinem neuen Film, in dem er mit einer fast schon mathematischen Konsequenz den Gegenentwurf zu seinem internationalen Kinohit „Cinema Paradiso“ liefert. Dort war etwa sein Protagonist ein warmherziger Filmvorführer, hier ist es ein misanthropischer Kameramann. Die vielen Sizilianer erzählen bei den „Probeaufnahmen“ direkt in die Kamera von ihrer Arbeit, ihren Träumen, ihrem Elend und ihrer Heimat. Für Kinder, Frauen, Bauern, Fischer, Polizisten und Banditen wird das Zelt mit der Kamera auf dem Dorfplatz zum Beichtstuhl, und Tornatore präsentiert ein buntes Kaleidoskop mit sizilianischen Charakteren und Schicksalen. (hip) Schauburg, Gondel und Casablanca (OL), Apollo (WHV)

Mission: Rohr frei USA 1995, R: David S. Ward, D: Kelsey Grammer, Bruce Dern, Harry Dean Stanton

„Der Kapitän eines antiquierten Diesel-U-Boots überlistet die High-Tech-Strategen des US-Navy und besiegt beim Manöver ein hochmodernes Atom-U-Boot. Sicher umschifft der Regisseur dieses mäßig unterhaltsamen Filmes die Abgründe des Klamauks und navigiert auf dem Gebiet der seichten Komödie.“ (tip) UFA-Palast, UT-Kinocenter, Wall- und Ziegelhof-Kino (OL)

Mississippi Delta USA 1995, R: Phil Joanou, D: Alec Baldwin, Kelly Lynch

„Der Film, der mit einem spektakulären Flugzeugabsturz in den Golfstrom beginnt, fächert sich zu einem weitläufigen Kriminalfall auf, wenn der Ex-Polizist Dave Robicheaux diejenigen sucht, die für den Absturz verantwortlich sind. Aber der Film braucht zu lange, um in Schwung zu kommen, und erinnert an die Lektüre von Büchern, die man ständig neu anfangen muß, weil man sich nicht mehr daran erinnert, was im letzten Kapitel passierte.“ (Herald Tribune) Ufa-Stern

Moonlight & Valentino USA 1995, R: David Anspaugh, D: Elisabeth Perkins, Whoopi Goldberg, Kathleen Turner, Jon Bon Jovi

In diesem Sommer setzen die Filmverleiher alle Hoffnungen auf sogenannte Frauenfilme, und so könnte diese melancholische Komödie über die Trauerarbeit einer plötzlich zur Witwe gewordenen Lyrik-Dozentin einer der Kassenschlager der Saison werden. Mit Kathleen Turner, Whoopi Goldberg und Jon Bon Jovi (der in seiner ersten Filmrolle nicht viel mehr leisten muß als nett und verführerisch aus der Jeanswäsche zu kucken) ist der Film hochkarätig besetzt, aber die große Überraschung des Films ist Elisabeth Perkins in der Hauptrolle. Eindrucksvoll spielt sie hier die verletzliche, kluge und trotz allem humorvolle Rebecca. (hip) City)

Muppets – Die Schatzinsel USA 1996, R: Brian Henson, D: Kermit, Miss Piggy, Fozzy Bär, Tim Curry

„Puppenspiel von Frank Oz. Mit Kermit als Kapitän, Miss Piggy als gleißender Königin eines Stammes wilder Warzenschweine und den grantelnden Opas Waldorf und Statler als Galionsfiguren des Schatzschiffes. Der Roman von Robert Louis Stevenson wird muppiert – Tim Curry darf einen Menschen spielen.“ (Der Spiegel) UFA-Palast, UT-Kino, Wall- und Ziegelhofkino (OL)

N

Nicht schuldig USA 1996, R: Brian Gibson, D: Demi Moore, Alec Baldwin

„Schon bald mißtraut dieser Thriller der Wahl seiner Waffen. Statt auf den Kick im Kopf setzt er auf Bomben und Revolver; das Psychoduell zwische Jäger und Gejagter weitet sich aus zur blutig-biederen Schlacht. Wer gewinnt, ist absehbar. Wer verliert? Der Film selbst.“ (Der Spiegel) Ufa-Stern

Niki de Saint Phalle Deutschland 1994, R: Peter Schamoni, D: Niki De St. Phalle

Die französisch-amerikanische Künstlerin Niki de Saint Phalle erzählt von ihrem Leben, ihrem Werk und der Zusammenarbeit mit ihrem 1991 verstorbenen Ehemann, dem Kinetikkünstler Jean Tinguely. Cinema

R

Rainbow Kanada/Großbritannien 1994/95, R: Bob Hoskins, D: Bob Hoskins, Terry Finn, u.a.

„Vier Freunde entdecken mit Hilfe eines herrenlosen Hundes das Ende des Regenbogens und lösen dadurch eine Naturkatastrophe aus. Die effektreiche Reise durch jenes himmlische Farbenspiel, ein geheimnisvoller Bob Hoskins und ein trotteliger Dan Aykroyd geben der intelligenten Geschichte die nötige Klasse. Doch leider verliert sich der Ideenreichtum dieses Kinderfilms. Das Unglück ufert in einen riesigen ökologischen Kollaps aus, der mit viel Gewalt in Szene gesetzt ist.“ (tip) Schauburg

The Rock USA 1996, R: Michael Bay, D: Sean Connery, Nicolas Cage, u.a.

„Dies ist eindeutig der beste Actionfilm seit „Die Hard I“ und wird garantiert der Kassenschlager des Sommers. Aber wer die Klischees mit soviel Frechheit und Witz präsentiert, verdient den Erfolg. Die Autojagd ist wie in „Bullit“ - nur besser, die Achterbahnfahrt im unterirdischen Labyrinth ist wie bei „Indiana Jones“ - nur besser, und alle ziehen ihre Waffen zur gleichen Zeit wie bei „Reservoir Dogs“ - nur besser. Und dann ist da Sean Connery in einer seiner besten Vorstellungen. Wenn er auf der Leinwand erscheint, gibt er allem einen zusätzliche Kick mit seiner Autorität, seiner Selbstironie und seiner Aura des Gefährlichen. „The Rock“ ist ein Boys-Movie, aber auch die Girls haben ihren Spaß, denn Connery ist auch in seinem Alter noch ganz schön sexy.“ (Christopher Tookey) UFA-Palast, Ufa-Stern, UT-Kinocenter, Wall- und Ziegelhof-Kino (OL) und Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshsn.)

Rumpelstilzchen Deutschland 1955, R: Herbert B. Fredersdorf, D: Werner Krüger, Harry Wüstenhagen

Das Grimmsche Märchen von der schönen Müllerstochter, die mit der Hilfe eines Koboldes die Hand des Königs gewinnt und diesem dafür ihr neugeborenes Kind verpfändet hat. Die gut gelungen Verfilmung trifft die märchenhafte Stimmung, beweist Einfühlung in die kindliche Vorstellungswelt und kommt dem Unterhaltungsbedürfnis der kleinen Zuschauer entgegen. UFA-Palast

S

Screamers - Tödliche Schreie USA 1996, R: Christian Duguay, d: Peter Weller, Andy Lauer

„Die technischen Geister, die der Mensch rief, laufen Amok - besonders auf dem Bergbau-Planeten Sirius 6B. Der tägliche Überlebenskampf einer Handvoll Menschen auf dem einst blühenden Gestirn, das ist der Kampf gegen die Screamers: kleine, kreischende, unterirdisch heranrasende Hals- und Beinabschneider. Ursprünglich zur Verteidigung gedacht, haben diese intelligenten Mord-Roboter ein menschenähnliches Eigenleben entwickelt und vernichten jetzt alles Leben. Der kriegsmüde Colonel Joesph Hendricksson (Peter Weller) will Frieden, auch ohne Befehl. Nach einer Vorlage von Science-Fiction-Autor Philip K. Dick (“Blade Runner“, „Total Recall“) und mit „Alien“-Drehbuchschreiber Dan O'Baonnon hat der kanadische Regisseur Christian Duguay ein düsteres Horror-Scenario voller Gewalt und Hoffnungslosigkeit geschaffen.“ (Der Spiegel) UFA-Palast

Seven USA 1995, R: David Fincher, D: Morgan Freeman, Brad Pitt / Originalfassung ohne Untertitel

„Dieser gruselige Detektiv-Thriller über einen Serienkiller, der Menschen umbringt, die die sieben Todsünden in besonders unverfrorener Art und Weise begehen, ist eine unappetitliche Mischung aus den gängigen Formeln des Genres und unmäßiger Gehässigkeit. Aber obwohl er leicht eklig wirkt und bestimmt keinen Platz in der Filmgeschichte einnehmen wird, ist er doch erstaunlich gut konstruiert. Auf der Habenseite hat er auch die anmutige Präsenz von Morgan Freeman, der seine Rolle meisterlich ausfüllt und sogar seinen Kollegen Brad Pitt eindrucksvoll aussehen läßt. Ansonsten ist der Film vor allem durch Finchers Regie erträglich. Er hat ein Talent dafür, langsam eine Bedrohung anschwellen zu lassen und läßt den Schauspielern Raum, um ihre Figuren mit bedeutsamen Pausen, kleine Gesten und komischen Details interessant zu machen.“ (World Premiere) Kino 46

Smoke USA 1994, R: Wayne Wang, D: William Hurt, Harvey Keitel

„Wer sich keine Zeit zum Hinsehen nimmt, wird niemals etwas sehen: Paul Austers Leitsatz sagt alles aus über die Wunder des Films und die unscheinbaren Veränderungen des Alltags. Basierend auf seinem Drehbuch erzählt Wayne Wang in raffiniert aufgebauten Episoden und Erlebnisse eines guten Dutzend Personen, deren Wege sich in Auggie Wrens Tabakladen kreuzen. Eine Schule des Sehens und Zuhörens mit vorzüglichen schauspieleri-schen Leistungen, allen voran Harvey Keitel und William Hurt.“ (Broadway) Gondel

Sommer Frankreich 1996, R: Eric Rohmer, D: Melvil Poupaud, Amanda Langlet

„Gaspard wartet in einem bretonischen Küstenstädchen auf seine Freundin Lena. Um die Zeit zu vertreiben, unternimmt er lange Spaziergänge mit der Studentin Margot, die ihn mit ihrer Bekannten Solene zu verkuppeln versucht. Als nach zwei Wochen doch noch Lena auftaucht, ist die Verwirrung perfekt. Mit heimlichem Vergnügen betrachtet man, wie sich der Held immer tiefer in diese unmögliche Situation verstrickt; und doch bleiben alle Figuren des Films so glaubwürdig und lebensecht, wie das auf der Leinwand nur möglich ist. Ein so leichtes, so unbeschwertes und doch so ernsthaftes Kino macht wohl nur noch ein Eric Rohmer.“ (tip) Atlantis

Die Spur der roten Fässer Deutschland 1995, R: Kai Wessel, D: Florian Bamberg, Meike Fellinger

Vier Freunde und der Umweltschutz! Ein Kinderkrimi, in dem Roman, Julia, Jonas und Tekin bösen Umweltsündern auf die Spur kommen, die auf einenm verlassenen Militärgelände gefährliche Fässer lagern. Diese vergiften ausgerechnet den See, in dem die Kinder in ihren Sommerferien baden wollen. Gondel

Das Superweib Deutschland 1995, R: Sönke Wortmann, D: Veronica Ferres, Joachim Król, u.a.

„Ein Bestsellerautor, ein Erfolgsregisseur, eine bewährte Besetzung, ein dynamischer Produzent: Was soll da schiefgehen? Wortmann ist sicher einer der talentiertesten deutschen Komödienmacher. Das merkt man dem Film auch an, obwohl alles ein bißchen nach Routine riecht.“ (TV-Spielfilm) Ufa-Stern

U

Unter der Milchstraße Deutschland 1994, R: Mattias X. Oberg, D: Fabian Busch, Antonio Paradiso

Ein Schlafwagenschaffner hat es schwer: Nachts bei seiner Arbeit darf er nicht schlafen, und am Tag sitzt er meist in dem schäbigen Bahnhofsviertel einer europäischen Großstadt fest und muß sich mit zweilichtigen Gestalten, seinen merkwürdigen Kollegen und seiner ständigen Müdigkeit abplagen. So schildert es zumindest M.X.Oberg in seinem Erstlingsfilm, denn er aus fantastischen Visionen und difusen Traumbildern zusamengesetzt hat. Wie sein junger Schlafwagenschaffner durch den Schlafentzug in rauschhafte Zustände versetzt wird, so inszeniert auch der Regisseur die verschiedenen Episoden, Zugfahrten und Abenteuer des Films als einen den Zuschauer permanent irritierenden Trip - als Traumreise im Zugabteil. (hip) Cinema

V

Vier Hochzeiten und ein Todesfall Großbritannien 1993, R: Mike Newell, D: Hugh Grant, Andie McDowell

„Vier Hochzeiten und ein Todesfall bilden das Gerüst für eine Liebesgeschichte mit Verzögerungen und eine sanfte Satire auf die bessere britische Gesellschaft und ihre Rituale. Funkelnd das Drehbuch, voller witziger Dialoge und auch - wenn es die Situation erfordert - dramatischer Zuspitzungen.“ (epd-Film) Kino im Stadionbad

W

Wenn Lucy springt R: Eric Schaeffer, D: Sarah Jessica Parker, Eric Schaeffer, Elle MacPherson

„Setzen die meisten romantischen Komödien auf Stars und brilliante Dialoge, so hat die Low-Budget-Produktion „If Lucy Fell“ in dieser Beziehung wenig zu bieten. Schneiden die Frauen noch ganz passabel ab, sind der Schwachpunkt die beiden Männer. Ben Stiller präsentiert seinen exzentrischen Künstler als Ersatz-Bob-Marley mit Rasta-Zöpfen und ausgefallender Kostümierung, während Eric Schaeffer, der auch für Buch und Regie verantwortlich zeichnet, seinen Joe als oft wehleidigen Künstler zeichnet. Eine Figur, die wenig Anteilnahme zu erwecken vermag und die es dem Zuschauer schwer macht zu glauben, daß eine attraktive Frau wie Sarah Jessica Parker ihr Interesse entgegenbringt. Der Film hat einige hübsche kleine Einfälle, aber er bereichert die vertrauten Genremuster weder mit neuen Ideen noch mit exzellenter Ausführung - eine vertane Chance.“ (epd-film) Atelier, UFA-Stern

Werner – Das muß kesseln Deutschland 1996, R: Michael Schaak, Udo Beißel

„Glücklicherweise waren die Produzenten diesmal klug genug, auf eine störende Rahmenhandlung zu verzichten. Daher präsentiert sich der neue Werner als „100 % Trickfilm“, als sinnfreier Zeichentrickspaß mit extrem hohem Kult- und Bölkstoff-Gehalt.“ (V. Bleek) Ufa-Palast, UT-Kinocenter, Wall- und Ziegelhof-Kinos (OL)

Workaholic Deutschland 1996, R: Sharon von Wietersheim, D: Christiane Paul, Tobias Moretti

„Die Frau liegt reglos in der Designer-Badewanne. Eine Leiche gleich im ersten Teil einer neuen deutschen Sommerkomödie ? Leider nein. Rhoda ist zwar sturzbetrunken, ansonsten aber quicklebendig - und auf dem besten Weg, sich an ihrem Freund Max zu rächen. Doch mag sich Rhoda mit ihren wechselnden Männern an noch so opulente Schauplätze begeben, mag sie sich noch so sehr mit Zeitgeistkrimskrams in den Farben der Saison umgeben: Logisch ist die ganze Sache nicht. Die als TV-Drehbuchautorin erfahrene Regisseurin Sharon von Wietersheim hat in ihrem Debütfilm allzu schnell den Faden verloren und vergessen, wen oder was genau sie eigentlich karikieren will.“ (Der Spiegel) UT-Kinocenter und Wall- und Ziegelhof-Kino (OL)

Z

Zwielicht USA 1995, R: Gregory Hoblit, D: Richard Gere, Laura Linney

„In Phil Joanous „Final Analysis“ spielt Richard Gere einen Psychiater, der von seiner Patientin Kim Basinger für dumm verkauft wird. Gere hat endgültig die schalen Manierismen des Schönlings hinter sich gelassen, die er in den 70ern kultivierte. In seinem Stil ist jetzt etwas mehr Zen.“ (Sight and Sound) Europa, Wall- & Ziegelhof-Kinos / Originalfassung im UFA-Palast

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