Hungerstreik auch in Fuhlsbüttel

Heute ist der 69. Tag des Hungerstreiks in den türkischen Gefängnissen. Mindestens sieben Männer haben sich bereits aus Protest gegen die Haftbedingungen und die Folterpraktiken des türkischen Staats zu Tode gehungert. In Hamburg hält die Welle der Solidaritäts-Kundgebungen, -Mahnwachen und -Aktionen an. Seit gestern abend verweigern auch rund sechzig Insassen der Fuhlsbütteler Anstalten I und II die Nahrungsaufnahme, davon über vierzig Männer aus der Türkei und fünfzehn Deutsche. Ihr Hungerstreik ist zunächst auf zwei Tage befristet; von den Anstaltsleitungen sind Ärzte zur Betreuung bereitgestellt worden.

Vor dem türkischen Generalkonsulat und auf dem Ottenser Spritzenplatz versuchen seit Tagen Mitglieder unter anderem der „Föderation der demokratischen Arbeitervereine aus der Türkei in der BRD“ (DIDF), auf die Zustände in der Türkei und die Unterstützung, die das türkische Regime von der deutschen Regierung erhält, aufmerksam zu machen. Die DIDF ruft für heute, 12 Uhr, zu einer Kundgebung auf dem Spritzenplatz auf.

In Hamm haben Unbekannte in der Donnerstagnacht Molotow-Cocktails in einen türkischen Gemüseladen und einen Gebetsraum geworfen, die allerdings nicht explodierten. Ein Transparent, das sie zurückließen, trug die Aufschrift: „Die gestorbenen Fastenden, die heilig gestorben sind, werden wir rächen. TKP/ML“. uwi/Foto: Steffen Kugler