: Unterm Strich
Kollegen, deren Ressort ihnen bestenfalls Reisen nach Frankfurt oder gar Leipzig erlaubt, sind meist nicht gut auf die Filmredaktion zu sprechen, wenn das Programm von Venedig bekanntgegeben wird. Recht so! Außer Konkurrenz laufen zum Beispiel Jane Campions Henry-James-Adaption „Portrait of a Lady“, „Sleepers“ von Barry Levinson und eine Sache aus Italien, über die wir hier erst einmal besser schweigen wollen – es wird noch früh genug davon die Rede sein müssen. Außerdem: Der Film, den Jean-Luc Godard in Sarajevo vorstellte, „Forever Mozart“, Volker Schlöndorffs ummunkelte Tourier-Adaption „Der Unhold“, „Ponette“ von Jacques Doillon, „Party“ von Manuel de Olivera, „The Funeral“ von Abel Ferrara, „Carla's Song“ von Ken Loach, „Brigands“ von Otar Iosselani, „Michael Collins“ von Neil Jordan, „Buddha Bless America“ aus Taiwan von Wu Nien-Jen, „Basquiat“ von Julian Schnabel, „Hommes, femmes: mode d'emploi“, „Profundo carmesi“ von Arturo Ripstein, „Vesna va veloce“ von Carlo Mazzacurati.
Die Unesco hat nach eigenen Angaben erhebliche Einsparungen in den letzten Jahren erzielt. Wie sie am Mittwoch in Paris berichtete, ging die Zahl der Beschäftigten von über 3.000 im Jahre 1987 auf 2.200 zurück. Die Mitarbeiter würden schon seit mehreren Jahren nach Leistung eingestuft. Personalkosten machten ein Drittel des Budgets aus, für das in diesem und im nächsten Jahr 518,4 Millionen US-Dollar angesetzt sind. Der Haushalt sei gegenüber den beiden Vorjahren nicht erhöht worden.
Die Unesco hatte 1988 eine Reform eingeleitet. Zahlreiche Programme wurden seitdem gestrichen, die Zahl der Konferenzen und Treffen wurde ebenso verringert wie die der Publikationen.
Die iranische Botschaft hat wegen der Teilnahme der im französischen Exil lebenden Sängerin Marsieh am internationalen Lörracher Musikfestival „Stimmen 96“ interveniert. Nach Angaben der Stadt vom Dienstag, versuchte die Botschaft in Bonn seit Bekanntwerden des Auftritts vergeblich Druck auf das Festival auszuüben. Darauf sei zwei anderen Sängern, Sharam Nazeri und Hossein Alizadeh, die auch in Lörrach singen sollten, die Ausreise verweigert worden. Die als „Nachtigall der persischen Musik“ bekannte Regimegegnerin war erst einmal in Deutschland zu hören.
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