: Das hohe C des Himmels
Sie sei wie der blaue Himmel mit Wolken, wurde Minimal Music beschrieben. „Ich bin ein Archäologe, der die größte Befriedigung aus Entdeckungen zieht“, sagt der 61jährige amerikanische Komponist und Multiinstrumentalist Terry Riley, einer der „Väter“ der Minimal Music. Zu ihren Stilmerkmalen gehören repetitive Muster und lange Klangwellen: Nichts scheint sich zu ändern und ist doch immer anders.
Während Philip Glass und Michael Nyman inzwischen Minimal Music kommerziell verwerten, ist Riley der Gegenkultur treu geblieben. Vor allem auf die Popmusik übte er starken Einfluß aus. Rockmusiker wie Brian Eno, Robert Fripp und Tangerine Dream zogen aus Rileys Ideen entscheidende Anregungen, die englische Avantgarderockband Curved Air benannte sich sogar nach einem seiner Titel. Heute erfährt sein Konzept in der Ambientszene neue Beachtung, wo man ihn als Guru betrachtet.
Riley wurde 1935 in Colfax, Kalifornien, geboren. Er spielte zuerst Geige, dann Klavier und lebte nach dem Kompositionsstudium Anfang der sechziger Jahre einige Zeit in Paris, wo er mit Bandcollagen experimentierte. Nach seiner Rückkehr in die USA entstanden Klassiker des Minimalismus wie die Komposition „In C“ (1964), die Keyboardimprovisation „A Rainbow in Curved Air“ und „Poppy Nogood & The Phantom Band“. Riley arbeitete mit der britischen Rockgruppe Soft Machine zusammen und nahm mit John Cale von Velvet Underground die Platte „Church of Anthrax“ auf. Durch eine Lehrtätigkeit an der Universität von Kalifornien kam er in den siebziger Jahren in Kontakt mit David Harrington, dem Leiter und ersten Geiger des Kronos-Quartetts. Riley schrieb diverse Stücke für Kronos, darunter das Mammutwerk „Salome Dances For Peace“.
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